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ST. MARTIN

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Die Pfarrchronik von 1953

Teil 8 (Seite 45 bis Seite 51)

 


Das Jahr 1931

Mit Landgerichtsrat  G ü n t h e r  A m t m a n n,  der am
 
2.Februar
 
von Gott in die Ewigkeit abberufen wurde, ist einer der Besten von uns gegangen. Er war ein Christ der Tat. Er war Vorsitzender der Elternvereinigung St. Martin.
 
Stern
 
Unser Kirchenneubau
 
Die derzeitige Notkirche, die nur auf eine Zeitdauer von 10 Jahren berechnet war, entspricht den Anforderungen in keiner Weise mehr. Ein Beweis für das große Interesse eines Kirchen-Neubaues war der starke Besuch der Generalversammlung des Kirchenbauvereins am Sonntag, 18. Januar. Der 1. Vorsitzende,  S t a d t p f- a r r e r  K o e g e l,  erklärte, daß der Kirchenbau mit aller Energie betrieben werde. Wegen der herrschenden schweren Wirtschaftslage und der Arbeitslosigkeit sei die Mitgliederzahl ganz wesentlich zurückgegangen. Es erging an jene Familien, die ein volles Verdiensteinkommen haben, die Bitte, dem Kirchenbauverein beizutreten.
 
Stern
 
Immer näher rückte der Abschluß des Lebenswerkes von  P f a r r e r   K o e g e l. Aber! ...
 
Im Frühjahr 1931 wurde Pfarrer Koegel zum Vorsitzenden der Kunst-Ausstellung für den 70. Deutschen Katholikentag gewählt, die Planung der neuen Kirche mußte nun für die Zeit nach dem Katholikentag zurückgestellt werden, dann sollte sie um so energischer betrieben werden. Im Frühjahr 1932 sollte der Grundstein des Gotteshauses gelegt werden. Arbeit, Mühen und Sorgen warteten auf den Stadtpfarrer. Und die seelsorgliche Seite? Schule, Krankensorge, Liturgie, Armenpflege, Hausseelsorge.
 
Katholische Schularbeit: in treuer einzigartiger Gemeinschaft mit dem  O b e r l e h- r e r  A n d r e a s  B r o m b i e r s t ä u d l,  unter reger Mitarbeit der Hilfsgeistlichen, konnte die Konfessionsschule auf 14 Klassen mit 565 Schülern und Schülerinnen gebracht werden.
 
Krankenseelsorge: noch im Frühling regte  P f a r r e r  K o e g e l  die Zusammenholung aller transportfähigen Pfarrkranken in den Martinsbau an usw. usw.
 

45

 

 
Das Jahr 1931
 
Der Mensch denkt, Gott lenkt!  S t a d t p f a r r e r  K o e g e l  i s t  n i c h t  m e h r b e i   u n s,  a m  31.  M a i  i s t  d e r  s o  s e h r  g e l i e b t e  S e e l s o r g e r, d e m  d i e  P f a r r e i  s o  a u ß e r o r d e n t l i c h  v i e l  z u  d a n k e n  h a t, i n  d i e  E w i g k e i t  e i n g e g a n g e n.
 
Friedrich Koegel      
Seine Werke erzählen uns von einem Priester, der den Zusammenklang des betrachtenden Lebens mit dem tätigen Leben so glücklich gefunden hat. Was keine Worte berichten können, das verkündete der endlose Zug hinter dem Sarg des entschlafenen Seelsorgers. Mit der Pfarrei St. Martin mit ihren 10 000 Seelen bleibt sein Name immerdar verbunden.
 
Stern
 
H. H. Stadtpfarrer Friedrich Koegel
† 31. Mai 1931
 
Stern

 
Christoph Schürr, Pfarrer von St. Willibald, wurde am
 
1. August
 
durch Erzbischof Jakobus von Hauck an die Spitze der Pfarrei St. Martin berufen.
 




46

 


Das Jahr 1933
 
Ein Jubelfest
 
30. Juli
 
Am 26. Juli waren es 25 Jahre, seit unser  S t a d t p f a r r e r  C h r i s t o p h S c h ü r r  zum Priester geweiht wurde. Fast seine ganze, von Gott so reich gesegnete priesterliche Tätigkeit war den Nürnberger Katholiken gewidmet.
 
Lorenz Schmer      
Damit die ganze Pfarrgemeinde an dem Jubelfeste teilnehmen konnte, wurde die äußere Feier erst am Sonntag, den 30. Juli, begangen. Die Festpredigt hielt  D o m k a p i t u l a r  E g e n h ö f e r.
 
Stern

 
Kaplan Lorenz Schmer
vom 16. März 1929 bis 31. Dezember 1933

 
Grußworte.
 

„Ich grüße die Seelsorger und Gläubigen von St. Martin Nürnberg. Meine erste priesterliche Sendung vom 16. März 1929 — 1. Januar 1934 in St. Martln bleibt mir unvergeßlich wertvoll. Mit meinem Gruß verbinde ich den Mahnruf unseres hl. Valers: „Fragt nicht, wer heute der Feind ist. Er ist überall, mitten unter uns. Heute ist die ganze Welt bedrohl. Alle Gläubigen, die guten Willens sind, müssen sich rühren und den Mut haben, ihren Teil der Verantwortung zu tragen, damit das Rettungswerk gelinge.“
Lorenz Schmer, Pfarrer

 
Stern
 
Kirchenchor St. Martin;
 
Nach vielfachem Dirigentenwechsel begann in diesem Jahre mit der Wahl des K a p l a n s  V e t h  für den Chor eine Blütezeit sondergleichen.
 

47

 

 
Das Jahr 1933
 
Durch die großen musikalischen Fähigkeiten dieses Geistlichen erreichte der Chor einen Stand hohen Könnens und hervorragende Leistungen.
 
Kaplan Veth mit dem Arbeiterverein
 
H. H. Kaplan Veth mit dem Arbeiterverein St. Martin.;
 
Stern
 
In diesem Jahr Wahl der neuen Kirchenverwaltung 1931-40. Gewählt wurden: B e r n e r  Georg,  F e s e l  Michael,  W e b e r p a l s  Andreas,  G e b h a r d Erhard,  M u r m a n n   Erhard,  B ö h m  Ernst, H ö g e r l  Josef.
 

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Das Jahr 1934
 
Von dem neuen Kirchenbau: der erste Spatenstich
 
Freitag, 8. Juni (Herz-Jesu-Fest)
 
Unter zahlreicher Beteiligung der Pfarrangehörigen wurde nach der Andacht auf dem Bauplatz der zukünftigen Kirche Aufstellung genommen. Bereits am Donnerstag wurde verkündet, daß der erste Spatenstich tags darauf um ½8 Uhr abends erfolge.
 
Nach Worten der Erinnerung und des Dankes durch  S t a d t p f a r r e r S c h ü r r  folgten am Fuße des an der Stelle des künftigen Hochaltars errichteten Notkreuzes die Weihegebete durch die 4 Seelsorger von St. Martin. Dann ging es zum Platz des künftigen Turmes, woselbst mit dem Erdaushub am nächsten Tage begonnen werden sollte. Zuerst die Geistlichen, dann die Mitglieder der Kirchenverwaltung St. Martin gaben durch Aufwerfen einer Schaufel Erde ihrer Freude Ausdruck, an der Vorbereitung des Werkes mitgearbeitet zu haben.
 
Ein Teil der Arbeiten für den Rohbau wurden durch die Beschlüsse der Kirchenverwaltung vom 23. und 24. Mai vergeben. Die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten haben in Arbeitsgemeinschaft die beiden Firmen  G e o r g B e r n e r  und  H a n s  S a u e r e s s i g.   Die Eisenkonstruktion: Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg und Süddeutsche Eisenbaugesellschaft. Die Zimmerarbeiten: H a n s  U n t h e i m  und  H a n s  W e n d i n g e r .
 
Wie soll es nun weitergehen? Für dieses Jahr besteht die Absicht, unter Dach zu kommen, bevor der Winter kommt.
 
Die Kosten des Baues? (Vgl. Seite 56)
 

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Das Jahr 1934
 
 
Die Weihe des Grundsteins, der Fundamente für unsere Pfarrkirche.
 
Sonntag, 5. August
 
Die Nacht durch hatte es in Strömen geregnet — da zog ein Morgen mit Sonnenglanz herauf. Sonnengold leuchtete über ein farbenbuntes Bild, über Fahnen und Wimpel und Tausende von Menschen.
 
Im feierlichen Zug bewegte sich die Geistlichkeit um ½10 Uhr vorn Pfarrhaus zum Bauplatz.  H.  H.  D r.  H e n d l m e i e r  verlas das Hirtenwort zum Ableben des Reichspräsidenten Paul von Beneckendorff und Hindenburg*) und ergriff sodann das Wort zu einer kurzen Ansprache: Dank allen, die mitgeholfen haben, die seit 1917 ihr Scherflein opferten.
 
Es folgten die Zeremonien und Bräuche der Grundsteinlegung, die  E r z b i s c h o f D r.  J a k o b u s v o n  H a u c k  vornahm. Dann verkündete  S t a d t p f a r r e r S c h ü r r  den Inhalt der Urkunde (Vgl. Seite 51).
 
31. Oktober
 
Der Bau unserer Kirche schreitet gut voran. Am Mittwoch den 31. Oktober fand die
 
Hebefeier
 
statt. Aber die Aufbringung der Geldmittel ist eine noch nicht gelöste Frage. Immer wieder heißt es: Wann wird die Kirche fertig? Wieviel Glocken kommen auf den Turm? Wird das Geläute elektrisch? Erhalten wir auch eine Uhr?
 
*) Vgl. des Verfassers Geschichtswerk „Panorama der Welt- und Kulturgeschichte“.
 

50

 

 
Urkunde im Grundstein
 

51

 
Die Grundstein Urkunde als Bild in der Auflösung 1212 x 1731 (ca. 395k) in einem getrennten Fenster. Der Text der Urkunde wird demnächst noch als Anhang an diese Seite angefügt.



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Diese Seite wurde am 12. Mai 2007 erstellt.