DIE DREIFALTIGKEITSSÄULE VON UNTERRANNA Einstmals ritt ein Fleischergeselle, der bei Meister Johann Eibensteiner in Mühldorf bedienstet war, von Ottenschlag nach Mühldorf. Als er durch den Wald zwischen Ötzbach und Unterranna ritt, bemerkte er hinter sich eine Schar Räuber, die ihm nachjagten. Er trieb daher sein Pferd zur Eile an. Aber trotzdem es in raschem Laufe vorwärts stürmte, blieben die Wegelagerer dem Gesellen auf den Fersen und kamen immer näher. In seiner Not gelobte derselbe nun, wenn er gerettet würde und heil das Haus seines Meisters erreiche, eine Bildsäule errichten zu lassen. Keuchend und dampfend strebte das Pferd nun dem Kreuzweg der ehemaligen Klosterkirche von Unterranna zu. Da erfüllte Gott die fromme Bitte des Fleischergesellen, denn die Räuber blieben von nun an immer mehr zurück. Plötzlich waren sie verschwunden, als das Pferd das Ende des Waldes zwischen Unterranna und Mühldorf erreicht. Der Mann war nun gerettet und vergaß sein Versprechen nicht. Heute steht die sehr schöne Dreifaltigkeitssäule mit der Dankinschrift noch an dem Wege, der Unterranna mit Niederranna verbindet. Gew.: Traude Wagner, Niederranna. Aufzeichnung 1952. |
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