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DER TOTE MANN BEI TRANDORF

   Im Lande herrschte Kampf und Not. Der Feind war tief ins Land gedrunge und verheerte es durch Brandschatzung und Mord. Da geschah es, daß nahe dem Orte Trandorf im Spitzergraben ein heftiger Kampf entbrannte. Vom Waffenlärm war das stille Tal im Norden des Jauerlings erfüllt und das Wehklagen der Bewohner stieg zum Himmel empor. Brände lohten auf und Blut unschuldiger Frauen und Kinder wurde vergossen. Der Feind hauste schrecklic in der Heimat. Nahe dem Dorfe kam es "Beim toten Mann" zu einer großen Schlacht, bei der viele Männer im mörderischen Kampfe den Tod fanden. Auf denn Schauplatze des Kampfes stand auch ein ansehnlicher Bauernhof, der de Namen "Lanzenhof" führte. Besonders um diesen wurde heftig gekämpft. Und als der Kampf zu Ende war, ragten von dem einst so stattlichen Bauernhofe nur mehr rauchgeschwärzte Trümmer zum düsteren Himmel. Die Leichen vieler Kämpfer lagen auf dem Boden und tränkten diesen mit ihrem Blute. Scharen von Raben zogen zur Walstatt. Die Umgebung war trostlos öde geworden und wurde vom Volke gemieden. Keines Menschen Hand begrub die Toten und dere Gebeine bleichten in Regen und Wind. Um den sonst so arbeitsvollen Bauernhof lag das Land öde und niemand fand sich, der den einstigen stolzen Ansitz wieder aufbaute. Der Ort blieb verlassen und scheu nannte das Volk diese Örtlichkeit "Toter Mann". Viele Jahrhunderte blieb der Ort gemieden, bis endlich sich eine fand und an der Stelle des einstigen Bauernhofes ein kleines Häuschen erbaute. Der Örtlichkeit blieb aber zur Erinnerung an den Tod vieler Männer in mordender Schlacht der Name "Beim toten Mann" erhalten.

Aus Dr. Plöckingers unveröffentlichter Sagengutsammlung entnommene


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Diese Seite wurde am 19. Mai 2001 erstellt.