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WILDE JAGD IN DEN BÄRENWÄNDEN

   Holz- und Streusammler, die bei den Bärenwänden auf der Suche waren, hörten oft in den Lüften einen gewaltigen Lärm. Einmal sammelten gerade Weib und Kind daselbst dürre Äste. Soeben hatte es die elfte Stunde geschlagen, als in den Lüften plötzlich ein Heulen und Pfeifen hörbar wurde. Dazu gesellte sich auch ein lautes Getrappel, das immer näher und näher kam. Man hörte auch Männerstimmen, die fortgesetzt "Wüja Hot! Wüja Hot!" riefen. Auch das Rollen der Wagenräder vernahm man ganz deutlich, doch zu sehen war nicht die geringste Spur. Aus Furcht legten sich Mutter und Kind flach auf die Erde, denn sie vermeinten unmittelbar über ihren Köpfen das unheimliche Treiben zu verspüren. Dieses geheimnisvolle Lärmen dauerte fast eine volle Stunde. Beim Schlag der zwölften Stunde war es wie weggefegt. Die Wilde Jagd war über die beiden armen Menschenkinder hinweggebraust, die vermeinten, das Ende der Welt sei gekommen.

Gew.: Hildegard Göls, Elsarn am Jauerling. Aufz.: Schulleitung Niederranna. 1952.


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Diese Seite wurde am 20. Mai 2001 erstellt.