Grafitbergbau in Mühldorf von Ing. Alois Reifmüller |
Zur natürlichen Trocknung stand ein Lufttrockenhaus mit einer Länge von 30 m und einer Breite von 5 m zur Verfügung. Die Kosten der künstlichen Trocknung waren letztlich sehr hoch und konnten bei den bestehenden Grafitpreisen nicht mehr untergebracht weruen. Man war daher Gezwungen nach und nach drei Lufttrockenhäuser zu bauen, die zusammen eine Länge von ll0 m hatten. Alle Lufttrockenhäuser wurden auf drei Meter hohe Pfeiler gestellt, sodaß unter den Trockenräumen auch der getrocknete und versandbereite Grafit gelagert werden konnte. L u f t t r o c k e n h a u s Die aus dem Presshaus kommenden Plateauwagen mit den Grafitkuchen wurden wechanisch hochgezogen und zu den Kammern der Trockenhäuser gefahren. Dort wurden die Kuchen auf drei Teile zerschnitten und auf Holzlatten gestellt, wo sie bis zu ihrer Trocknung ( 2 - 4 % H20 ) verblieben. Nach erfolgter Trocknung wurde der Grafit in die Lagerräume gestürzt. Die Trocknungedauer betrug nach Massgabe der Witterung 2-5 Wochen. Die |
Kapazität der Trockenhäuser war im günstigsten Fall mit 1600 Tonnen pro jahr begrenzt. Der getrocknete Grafit wurde so wie er bei der Deponierung anfiel als sogenannter Stückengrafit verpackt und versandt. Dies geschah bis zum Jahre 1945 in Weichholzfässern zu 250 und 500 kg. Die Fassgarnituren wurden bezogen, die Zusammenstellung der Fässer erfolgte in der eigenen Binderei. F a s s l a g e r Ab 1946 ging man auch bei Stückengrafit auf die Verpackung in vierfachen Natronpapiersäcken über, da die Fasspackung zu teuer war und weil sich auch die Abnehmer für Papiersackverpackung umgestellt hatten. Um den hedarf der Gießereien für die Arbeit mit dem Staubbeutel befriedigen zu können, wurden nach Bedarf der Stückengrafit wieder fein vermahlen. Es war dies eigentlich keine richtige Mahlarbeit, sondern nur ein Lösen der Grafitteilchen aus der Verkittung, die durch den hohen Pressdruck entstanden ist. |
Diese Arbeit besorgten zwei Simplex Schlagkreuzmühlen mit feinen Blechsieben, die in einem eigenen Gebäude untergebracht waren. Simplex - Schlagkreuzmühle
Die Mehlgrafite wurden sbhon immer in Säcken verpackt geliefert.
Zuerst in Jutesäcken a l00 kg, ab 1946 ebenfalls in
vierfachen Natronpapiersäcken a 50 kg.
Die
Zufuhr des RohLrafites erfolgte, wie bereits erwähnt, von
der Grube am Trenning mit Hunden über den Bremsberg direkt in
die Aufbereitung. Von den anderen Lagerstätten mit werkseigenem
LKW. Der Trsport der Lieferungen zur Bahn- und Schiffsstation
in Spitz mit einem LKW bis 193l, darnn durch drei Frächter mit
Pferdegespann bis zum Jahre 1945. Ab 1946 wieder mit eigenem
Lastkraftwagen. |
Als Flotation wird jenes Aufbereitungsverfahren bezeichnet, das auf der
Fähigkeit mancher
fein zerkleinerten Mineralien beruht, unter geeigneten Bdingungen aus
einer wässerigen
Trübe unter Einfluß von Gasblasen, entgegen der Schwerkraft, an die
Trüboberfläche
aufzuschwimmen. Diese Eigenschaft geht anderen Mineralien, hauptsächlich den
Gangmineralien ab, sodaß sie in der Trübe zurückbleiben. Die
aufgeschwominenen
Teilchen können dann von der Trübeoberfäche entfernt werden. |