Jesus, mir geht es oft wie es Thomas erging. Andere erzählen mir wie sie täglich beten, zu Dir sprechen, Dich loben und preisen, Dir ihre Bitten sagen. Sie reden mit Dir wie mit einem Freund. Sie spüren - scheinbar - Deine Nähe. Sie sind ergriffen von Deinem Wort. Sie können mit beneidenswerter Sicherheit bezeugen wie die Jünger damals: »Wir haben den Herrn erfahren.« Ich aber fühle mich leer, allein und verlassen. Ich möchte gern glauben, was sie so sicher von Dir erzählen. Aber ob sie sich nicht täuschen? Ob Du wirklich - lebst? |
Du bist mir so fern - ich aber möchte Dich greifen. Jesus, warum bist Du so dunkel - ich möchte Dich doch be-greifen. Jesus, Du gabst uns Dein Wort - ich aber kann es nicht glauben. Jesus, Du machst uns Mut - ich aber bin voller Angst. Jesus, ohne Dich kann ich nicht leben - ich aber schwanke und zweifle. Jesus, sprich nur e i n Wort - und meine Seele wird wieder gesund. Jesus, schau nicht an mir vorbei - erbarme Dich meiner. Jesus, laß mich nicht stürzen - halte mich fest, Du, »mein Herr und mein Gott« Joh 20, 28. |
ich danke Dir, daß Du auch verschlossene Türen öffnest. Jesus, ich danke Dir, daß Du meine Fragen erlaubst und meine Zweifel duldest. Jesus, ich danke Dir, daß Du meinen Sturz auffängst. Jesus, ich danke Dir, daß Du da bist trotz meiner Ängste und Zweifel. Jesus, ich danke Dir, daß Du mich liebst, Du, mein Herr und mein Gott Text: Theo Schmidkonz SJ Bild: Ernst Barlach, Das Wiedersehen, 1926 Verlag Ver sacrum, 7407 Rottenburg am Neckar, Nr. 777 D |
Gefunden in einem Gebetbuch in der Kapelle des Klinikums Nord in Nürnberg und gescanned. Alter und Herkunft unbekannt. Scan nur leicht nachbearbeitet. |
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