Kreuz

Das Kreuz ist wie vor 2000 Jahren den einen "Ärgernis" und "Torheit", den anderen "Gottes Kraft und Weisheit" (vgl. 1 Kor 1). Das Bildnis des einen grausamen Verbrechertod Gestorbenen hat für den Glaubenden die Schreckensmacht verloren. Der Blick auf den leidenden Herrn läßt uns in dankbarem, ergriffenem Staunen die liebende Hingabe des Erlösers für uns erkennen; der Blick auf den siegreichen König am Kreuz ist uns das Bild des Sieges des verherrlichten Gottmenschen über Sünde und Tod. Beides birgt Kraft und Trost für uns in sich:
Wer unter Schuld leidet, gar zu verzweifeln meint, darf erkennen: So sehr liebt mich Gott, dass Er zu meiner Rettung den Sohn hingab. Durch Seine Wunden wird mir Heilung zuteil.
Wer Gnade und Erbarmen erfährt, den lädt der Blick auf den Gekreuzigten zu immerwährendem Dank und liebender Antwort ein.
Wen Leid oder Krankheit niederdrückt - mag es von anderen zugefügt sein, mag es selbstverschuldet oder auferlegt sein - der darf erkennen: Christus hat auch meine Verwundung erlitten, hat auch meine Schmerzen getragen. Mehr noch: Wenn ich in meiner Krankheit mich mit dem Erlöserleiden Christi verbinde, kann ich auch im sinnlosesten Leiden einen Sinn entdecken: Ich soll mitwirken zum Heil der Welt (vgl. Kol 1,24).
Ein Bischof schrieb einige Wochen vor seinem Tod in einem Brief vom Krankenbett an die Gläubigen seines Bistums:



"Ich bitte euch alle von Herzen, in den Wochen der diesjährigen Fastenzeit all das, was ihr an Schwerem, an Krankheit, Leid, Enttäuschung und sonstigen Schmerzen zu tragen habt, mit eurem Bischof vereint Gott darzubieten als Sühnopfer für alle Sünde, allen Hass, alle Lieb- und Friedlosigkeit der Menschenherzen und als Ausdruck eurer innigen Gottesliebe und Bereitwilligkeit, mit denen ihr ein herzliches Ja sagt zu Gottes Vaterwillen, auch wo er für euch schwer ist. Vergeßt nicht in der kommenden Leidenszeit unseres lieben Heilandes, dass jedes Leid, das Er uns bereitet, ein Gruß aus Seinem liebeerfüllten Gottesherzen und ein Stück von der Qual und dem Werte Seines eigenen Leidens ist. Nehmt es von Ihm stets dankbar entgegen, und bewahrt es wie eine kostbare Reliquie von Seinem hochheiligen Kreuz, an dem Er aus tiefster, uns suchender Liebe zu unserem Heil gestorben ist."
Bischof Petrus Legge, Meißen, 19.3.1951; zitiert aus: A. Jörgens, Wider alle Hoffnung...", Paderborn 1993, S. 108f.

Habt keine Angst, das Kreuz Christi in eurem Leben anzunehmen! Es gibt den Freuden und Leiden des Daseins vollen Wert und Sinn und hilft jedem, sein Leben zu einem Liebesgeschenk an Gott und die Mitmenschen zu machen. Das Kreuz lehrt, alle zu lieben, auch die Feinde, um am Erlösungswerk Christi und an der Erfüllung des Reiches Christi mit zuarbeiten."

Papst Johannes Paul II.

"Gottes ewige Weisheit hat von Ewigkeit her das Kreuz ersehen, das Er dir als ein kostbares Ge- schenk aus Seinem Herzen gibt. Er hat dieses Kreuz, bevor Er es dir schickte, mit Seinen allwis- senden Augen betrachtet, es durchdacht mit Sei- nem Göttlichen Verstand, es geprüft mit Seiner wei- sen Gerechtigkeit, mit liebenden Armen es durch- wärmt, es gewogen mit Seinen beiden Händen, ob es nicht ein Millimeter zu groß und ein Milligramm zu schwer sei. Und Er hat es gesegnet in Seinem all- heiligen Namen, mit Seiner Gnade es durchsalbt und mit Seinem Troste es durchduftet. Und dann noch einmal auf dich und deinen Mut geblickt - und so kommt es schließlich aus dem Himmel zu dir als ein Gruß Gottes an dich, als ein Almosen der all- barmherzigen Liebe."

Hl. Franz von Sales

Herr Jesus Christus, Du bist für mich am Kreuz gestorben, erbarme Dich meiner und der ganzen Welt.





Bild: Kreuz in der Pfarrkirche Abensberg
Verlagsdruckerei Josef Kral, D-93326 Abensberg Bestell-Nr. 51300




  Gefunden in einem Gebetbuch in der Kapelle des Klinikums Nord in Nürnberg und gescanned. Alter und Herkunft unbekannt. Scan nur leicht nachbearbeitet.



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Diese Seite wurde am 9. Juli 2000 von Familie Wimmer erstellt.