Ullrichs / Mureichs
bei Kirchberg am Wald



Dorfbuch Ullrichs-Mureichs Titelschrift

Dorfbuch Ullrichs-Mureichs
von Josef Fuchs (* 1889 - +1967), Ullrichs 25 / Wien



Teil 2
Von Seite 7 bis Seite 18




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Ullrichs Nr. 2

 
Ein Haus: ein ganzes Lehen und eine öde Hofstatt Dorf und Grundobrigkeit die Herrschaft Kirchberg. Zehentherrlichkeit vom Lehen bei Span auf Gut Limbach, von der Hofstatt bei der Pfarre Kirchberg.
 
Lehner seit 1573 lt. Grundbüchern:
 
1573-1583: Lorentz Schönsweckl, Jörg Wüdhalmb, Gilg Gasperl, Chrietoph Preuer
 
1583-1611: Mathes Paur.
 
1611-1619: Hannß Perger
 
1619-1621 öde Brandstatt infolge der Zerstörung des Dorfes durch die kaiserlichen Truppen, welche alle evangelischen Ortschaften der protestantischen Grundherrschaften ausplünderten und niederbrannten, sowie den Großteil der Bewohner niedermachten. Hans Perger war einer der Überlebenden, steht 1621 bis 1625 auf diesem Haus im Grundbuch, kaufte aber 1726 das spätere Wimmerhaus (Nr. 18.): “dieß Haus hat Ihro Gnaden der Herr Obrister dem Hanß Perger, Richter, per zöhen Gulden verkhaufft, so ich Christian Nöltl (= der damalige Verwalter!), in dem 1626 jar Empfang zusehen, empfangen hab.
 
1621-1626 hat’s Hannß Perger per 1/8 Schmalz;
 
1625 bewirtschaftet er auch die Gründe das Nachbarlehens (=Nr.1.) gleichfalls gegen ein halbes Achtel Schmalz.
 
1602 hatte Mathes Paur an Haußdienst zu geben: 1/8 schmaltz, ein schött harr, 1 schilling Wachtgeld, u. eine Faschungsnenn. - Item von der öden Hoffstatt (= 1/3 Lehen) für alles in gelt 4 schilling und ein achtl schmaltz, doch auf Wohlgefallen der Herrschaft, Ayer 3o. in summa 5 schilling in geld.
 
Diese Gaben wurden 1622-1624 geleistet, 1625 für Ziegelarbeiten nachgelassen.
 
1626 folgt Hias Spitaller, dann Elias Schapfer, weiters Steffan Valkhner.




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Im neuen Grundbuch ab 1636 ist darauf Steffan Rottpaur, damals Dorfrichter. Als dieser 1653 starb, führte die Wittib Maria die Wirtschaft bis 1658 allein. Auszug aus dem Inventarium: Schätzung und Abtheilung nach weyland Stefan Ratpaur, gewesten Unterthan und Richter in Dorff Ulrichs: Erben hierzu die Wittib Maria, der son Sümon, welcher derzeit schon beheuratet, Georg bei 15 Jahren, Tochter Anna bey 3o, und Rosalia bey 18 Jahr alt. Beschlossen in Beysein Georg Wallner, Richter, Gregor Hoffpaur u. Urban Spitaller, beede Geschworenen: das Lehen 3o fl., pareß gelt 6 Gulden... Summa des Vermögens 99 Gulden 32 krz., schulden hinaus 59 Gulden 2 krz. verbleiben 40 Gulden 4o krz. Die Witwe mit den Kindern nimmt das Lehen an durch einige Jahre und soll dann dem Sohn Georg übergeben werden, was am 22.I.1658 geschah.
 
1655, 19.VII. folgt das Inventarium nach + Anna, Stephan Ratpaurs verlassene Tochter, verbleiben 17 Gulden für Mutter und Geschwister als Erbsportion.
 
Die Wittib überlebt die Hausübergabe nur kurze Zeit. Am 26.III. 1658 wurde das Inventarium nach weyland Maria, des weilend Stephan Rothpaur geweste eheliche haußfrau zu Ulrichs abgehandelt in Beisein der zwei Erben Georg bei 19 Jahr und Rosina 22 Jahr durch den Richter Georg Wallner und der geschworenen Mathes Widtmann u. Pärthl frey, auch Symon Ratpaur. Schätzung: das Hlauß ein Lehen und neben eine hofstatt 20 Gulden und 16 Gulden, ab Schulden hinaus 1o Gulden 3o krz, sonach gebühren jedem Erben von 25 Gulden 3o krz die halbscheid.
 
1658 Gleichzeitig übernimmt und erkhaufft Georg Rathpaur seines Vaters seelig Stephan Rathpaurs Behausung per 16 Gulden; gibt die 1. Wehrung zu Georgi 1659 zuhanden seiner Schwester Roßina 5 Gulden; Georgi 166o die anderte Wehrung per 11 Gulden. Verpönt mit 1 Ducaten. Beschehen in beysein Geörg Wallner Richter, Hanß Wallner und Sümon Rathpaur den 22. Juny 1658.
 
1665 24.V. tauscht Georg Rotpaur sein Lehen mit Bartholomäus Frey den Ältern auf Nr. 18 = Wimmerhaus, der dies Lehen 1648 von seinem Vater Pankraz frey nach dessen Übersiedlung nach




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Nondorf übernommen hatte. Geschehen in Beysein Paul Wädl, Richter und der Geschworenen;
 
168o, 25.I. Vererbt und verkauft Bärthl frey sein Lehen und öde hofstatt dem Sohn Adam frey per 5o Gulden u. 1 Gulden Leitkauf. Verpönt mit 2 Ducaten, Gewährgeld 1 schilling 4o pfg. Dabey Jacob Wallner Richter, der Geschworenen Paul Wädl und Andreas frey, dann Georg Pardt u. Steffan Hölt. Wehrungen per 1o Gulden Georgi 168o, 1681 u. 1682 1683 und 1684 -
 
1717: 4.VIII. Adam Frey und Sophia seine hausfrau übergeben und verkaufen ihr Lehen samt Hofstatt dem Sohn Andreas, ledigen Standes, per 8o Gulden und 1 Gulden 30 krz. Leihkauf, ausgenommen die halbe öde hofstatt und Quartier im Haus für lebenslang.
 
1728, 16.III. Inventarium und Ahandlung nach weyland Sophia Freyin, geweste Unterthanin zu Ulrichs, + 25.II.1728, des Adam frey geweste hausfrau. Ganzes Vermögen 27 Gulden 8 krz. restierendes Vermögen 16 Gulden 22 krz. für die Erben, dem Wittiber Adam frey u. die Kinder Eva ereh. Spannaglin, Andre, Justina, Maria vereh. Keiblingerin, Sophia verh. Stixin.
 
1748, 3o.I. Kf.Proth. 26 fol. 203 übergibt und verkauft Andreas frey die Behausung samt zugehörigen Gründen seiner Tochter Magdalena und deren Ehewürthen Joseph Hinckher von Höbarthen per loo Gulden.
 
Nach dem Ableben Magdalenas heiratet Hinckher die Katharina Weiglin von Waldenstein.
 
1777, 18.XII. Kf.Proth. 28 fol 247 übergeben Joseph Hinckher und Katharina ihr Lehen und ödes Halblehen(!) der Tochter Anna Maria bzw. dem Aydam Johann Wurtz (Grundbuch Eintragung I/26 1778) per 3oo Gulden, ab Heiratsgut 7o Gulden und mütterliches Erbteil 3o Gulden.
 
1818 26.VIII. Lt. Kaufproth. 31, fol. 287 bzw. Grundbucheintragung vom gleichen Jahr übergeben und verkaufen Johann Wurtz u. Anna Maria ihr Lehen u. öde Hofstatt samt Hausgründen dem Sohn Lorenz, led. Stds, per 7oo Gulden, ab Heiratsgut 1oo Gulden, 2oo Gulden bei Standesveränderung zu erlegen, Rest in jährlichen Wehrungen.




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1825, 3/VII verkauft Lorentz Wurtz von Ulrichs Nr. 2. lt Kaufptoth. Nr. 32 fol. 96 bzw. Grundbuch I/183 v. 4/I 1625 sein gehabtes Lehen u. öde Hofstatt samt Hausgründen ohne Vieh und Einrichtung per 25oo Gulden dem Michael Schön u. Theresia geb. Wurtz (Tochter d. Johann u. Anna Marie) Stadt Weitraischer Unterthan von Dietmans; zahlt bis Jahrschluß 1ooo Gulden u. weiters jährlich 3oo, 6oo Gulden u. 1oo Gulden, Rest in Teilbeträgen von 1o Gulden.
 
1836, 3.IX. laut Kf.Proth. Nr. 34, fol. 33 verkauft Michael Schön von seiner öden Hofstatt den neben Johann Frey (=Nr. 3o!) liegenden Ödgarten um 3o6 Gulden dem ledigen Ausnehmerssohn Karl Pannagl (= von Nr. 24 bzw. Nr. 4o) unter Vertretung durch seinen Vater Karl Pannagl nach grundobrigkeitlicher Genehmigung zur Erbauung eines Kleinhäusels mit herrschaftlicher Erlaubnis; zahlt bar 106 Gulden, die restlichen 2oo Gulden hat er zur hftl. Waisenk.sse zu erlegen. (Es ist dies das heutige Freyhaus Nr.47!)
 
185o, Grdbuch-Eintragung II/764 übergeben und verkaufen Michael Schön und Theresia ihr Haus samt zugehörigen Gründen per 13oo Gulden ihrem Sohn Karl Schön, led. Stds.
 
1852. 1o/8 bzw. 28/VIII wird im Grundbuch seine Braut bzw. Ehefrau Anna Maria geb. Wurtz mit 65o Gulden das halbe Eigentumsrecht zugeschrieben.
 
1862 stirbt Karl Schön und die Witwe heiratet am 31. VII.1862 Jakob Schmid von Weißenalbern, dem halbes Eigentumsrecht mit 8oo Gulden zugeschrieben wird.
 
1879 15.VII.1878 übergeben Jakob und Anna Maria Schmid ihr Bauernheus Nr. 2 zu Ulrichs dem Franz Schmid, dem (um 192o) die Tochter Maria und deren Ehegatte Franz Böhm folgen; diese überlassen um 195o das Haus der Tochter Leopoldine u. deren Ehegatten Karl Schuh, von Waldenstein.




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Ullrichs Nr. 3

 
Ein ganzes Lehen und eine öde Hofstatt. Dorf u. Grundobrigkeit: Herrschaft Kirchberg a. Wald. Zehentherrlichkeit: Spanisch (d.h, unter den Herren von Span auf dem Adelsgut Limbach, ab 1625 vereinigt mit Herrschaft Kirchberg.)
 
Lehner seit 1561:
 
Im Urbar von 1561, Beilage zum Kaufvertrag über d. Herrschaft Kirchberg beim Übergang von den Herren von Hohenfeld an die Herren von Sonderndorf: Michael Hätlang dient zu Georgi f. 1. öde Hofstatt 4 Schilling zu Micheli f.d. Lehen 3 Schilling 14 Pfennig, Wachtgeld 1 Schilling, Faschunghenn: aine, Robath wie bißhero im brauch gehabt.
 
Im Grundbuch 1573-1582, 1583-1601 noch Michl Hädling, dann Matthes Paur, Simon Spitaler.
 
Im Grundbuch 1602-1611: Mathes Fiechtenpaur. 1611-1619: Philipp Hoffpaur.
 
1619-1624: öde Brandstätte: Das Dorf Ulrichs wurde damals, weil dem evangelischen Glauben anhängend, wie alle protestantischen Dörfer der evangelischen Herrschaftsinhaber auf höheren Befehl geplündert und in Asche gelegt, die Einwohner zum Großteil niedergemacht.
 
Ab 1625 finden wir Mathies Spitaler (+ 1653) und seine Ehewürthin Cunigundis am Lehen. Während 162o bis 1624 das Haus nicht bewirtschaftet wurde und die Herrschaft keine Dienste und Abgaben davon beziehen konnte, meldet das Grundbuch 1637, daß Mathies Spitaler für sein Haus, so ein genzes Lehen 3 Schilling Haußdierst, 14 Pfennig für die Weinfuhr, 1 schilling Wachtgeld und aine Faschinghenne zu reichen hatte; von der öden Hofstatt, so er auf Wohlgefallen der Herrschaft hat, dient er 4 schilling und ein Achtl Schmaltz. Der Zehent ist Spanisch (= s.o.!) Für die Robath paun sie (d.i. die Ulrichser) ihre außgezeigte (Herrschafts-)




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Preitten. Dient auch ainen Zehet hann. Anfailgeld 2 schilling ist zu Lichtmessen zu entrichten. Ziehet Käß von ieder Khue ainen Laib oder in geld je 3 Kreuzer. Item fürs Haar ausachen, damit sie überhoben, ain Pfund Hörbaß und ain Pfund Rupfas gewaschenes gahrn auf Lichtmessn. Item harzehet von iedem Viertel angebauther Linsert hörbas gewaschenes Gahrn in geld 3 Kreuzer.
 
1625: Seit Mathias Spitaler ging dieses Haus immer in direkter Linie über einen männlichen oder weiblichen Blutserben bis zum Gegenwärtigen Besitzer Leopold Weissensteiner über; also un- zweifelhaft die längste Erbfolge im Dorf.
 
1653, 21.V. starb Mathias Spitaller. Am 1.VI. erfolgte die Schötz- und Abteilung zu Ulrichs über weiland Mathias Spitaler durch die verordneten Schötz Leuthe alß Steffan Rattpaur, Richter, Steffan Perger, Mathias Liebenaur und Gregor Hoffpaur alle drei Geschworene und in Beysein der Erben alß, Wittib Kunigunt und deren beyder miteinender erzeugten 5 Kinder nambenß Andree bei 28 jahr, Jacob 22 Jahr, Mathias 2o Jahr, Johann 18 Jahr und Simon bei 1o jahren alt .... Summa*) des völligen Vermögens 117 Gulden 44 Kreuzer, Schulden hindan vom Vermögen zu bezallen: 51 Gulden 6 Kreuzer, verbleiben 66 Gulden 38 Kreuzer ... darvon der Wittib die hälfte 33 Guluen 19 Kreuzer, iedes Khind 6 Gulden 40 Kreuzer .... Weillen sich kheine Khinder umb Ihre Anvogtbarkeit melden, um dises Hauß annehmen zu khinnen, die Witwe sich erbotten, daß sie die Behausung ein Jahr hinumb stüfft und paulich erhalten woll, die khinder betreuen und mit ihnen eine Hauß-Würtin abgeben wölle, biß der Sohn vogtbar und tauglich zu sein eracht werde... den Weingarten in Österreich betreffend wird ein Halbteil bey der Stüfft belassen, der andere halbe Theil dem Sohn Andre verbleiben.... Verpönt mit 3 Ducaten. Gerhaben ( = Vormund) Steffan Rathpaur und Gregor Hoffpaur.
 
11.X.1658 Haußverkauf zu Ulrichs lt. Kaufprothocol Nr. VIII: Khunigunter Spitalerin, Wittib, übergibt und verkhaufft ihre immer gehabte Behausung dem Sohn Johann, so ein ganzes Lehen und eine öde Hofstatt mit angebauter Wüntersaat und darbey auch 15 mezen Samhabern, ein bar Oxen per 2o Gulden, wagen,

 
*) S und a über =. Erklärt mit Summa. Wurde durch Summa ersetzt.




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Pflug und Eyßen mit sambt ein alten schlechten Haußgraht zusammen per 4o Gulden. Käuffer gibt 1 Wehrung zu Georgi 1659: lo Gulden und alle Jahr 5 Gulden ... dann verspricht er Abkauffer seiner Mutter alle jahr ein halbes Tagwerckh, so lang sie lebt, mit seinem Zug zu bearbeiten usw. Verpönt mit 2 Ducaten. Beschehen in Beysein Georg Wallner, Richter; Jacob Spitaler und Hanß Wallner Geschworene. Zahlt Gewährgeld 1 Gulden 2o Kreuzer .... Zu Georgi 1661 erlegt Johann Spitaller seinem Bruder Mathias 3.te und letzte Wehrung per 7 Gulden 3o Kreuzer, da die Mutter Cunigundis am 26.I.166o gestorben war.
 
1685, 11.IV. Haußverkauf Prothocoll zu Ulrichs: Johann Spitaler übergibt und verkhaufft sein Lehen und öde Hofstatt dem Aidam Mathias Fitzinger per 5o Gulden. An Gewährsgeld an die Hft. 1 Gulden 3o Kreuzer. Erlegt die drei Wehrungen zu Georgi 1685/86 und 87.
 
169o. 13.XII. Wird das Inventariu nach wyland Johannes Spitaller, unbehausten Unterthanen zu Ulrichs, gestorben 3o.XI.169o, aufgericht. Darbey die Erbin die Wittib Maria, der Aidam Mathias und Maria Fützinger sowie Michl und Susanne Semper.... Vermögen 35 Gulden 42 Kreuzer. Der Wittib Maria voraus auf alten Heuratsbrief 9 Gulden 4o Kreuzer und 8 Gulden 2o Kreuzer, dann 2 theil zu 8 Gulden 21 Kreuzer an die 2 Töchter.
 
1702: Michaelidienst. lt. Specification: wie bisher zu leisten.
 
17o2: Beschrieben anhero zehentbare grund zu Ulrichs: Mathias Fitzingers Lehen samt der Hofstatt gibt völligen Zehent anhero (zur Herrschaft), großen und kleinen. Harrzehedt: selcher wird im Feld beschrieben, von ieden Viertl angebauter Haar-linsert 1/2 Pfund härbenes gewaschenes Gahrn, Der Kraut=Zenend wird in natura erhebt. Das Käßgeld kommt beim Grundbuch ein.
 
1727, 4/V. Haußkauff Prothokoll: Mathias Fitzinger und Maria dessen Haußwürthin übergeben und verkauffen ihr gehabtes Lehen und öde Hofstatt dem Sohn Johann und Maria Fitzinger; dieser zahlt die Wehrungen ab Georgi 1727 bis Georgi 1732 für loo Gulden Kauffschilling. Beschehen in Beisein Philipp Preißl,




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Richter, Michael Draschl, Mathias Edinger, Geschworene, auch Georg Riedl und Michl Flach. Gewährgeld 1 Gulden 3o Kreuzer.
 
1728, 18.XII. Inventarium und Abhandlung nach weil. Maria Fizingerin, des Mathiae Fitzinger Hauswirthin, gestorben am 25.XI.1728 .... Erben hinzu der Ehewirth und die Kinder Tobias, Sabina, Johanna und Maria ... Schätzung in Summa 85 Gulden 12 Kreuzer, schulden hindan 23 Gulden verbleibt Rest 62 Gulden 12 Kreuzer.
 
175o Grundbuchs- Extract auß dem bey der hoch gräflichen Kuef- steinischen Pupillar - Herrschaft Kirchberg am Waldt u.s.w. In Viertl O.M.B. alljährlich Besitzender - Grund Buech extrahier- ten allerhand Dienstbarkeiten .... im Dorff Ulrichß, besag Grundbuch folio 291: Johann Fitzinger gibt Haußdienst 1 Gulden + 12 Pfennig, Zehet-Käß-gelt 12 Kreuzer f.d. Zehenthann 12 Pfennig f. Faschinghiener 1 schilling 2 Pfennig. Item 1 achtel Schmaltz oder 1 Gulden 4 schilling - Hat 2o Joch Hausgründe.
 
1762, lo.XII., lt. Kf.-Proth. 27 fol 239 übergibt und verkauft Maria Fitzingerin, Wittib nach weyl. Joh. Fitzinger, gewesten Unterthanen in Ulrichs ihr gebabtes Lehen und öde Hofstatt per looo Gulden der Tochter Maria und dem Aidam Joseph Widhalm.
 
18o7, 28.IV. Hausverkauf-Prothokoll Nr. 3o, fol. 316. Joseph Witthalm, langerlebter Unterthan zu Ulrichs und Anna Maria übergeben und verkaufen ihr innen gehabtes Lehen Nr. 3 und öde Hofstatt samt den zugehörigen Haußgründen in allen drei Feldern per looo Gulden dem ehrbahren geliebten Sohn Josef Withalm und Theresia, seiner zukünftigen Hauseirthin; er erhält loo Gulden Heiratsgut, erlegt bei Kaufabschluß 7oo Gulden bar aus dem Heiratsgut seiner Braut und begleicht den Rest in jährlichen Währungen von 2o Gulden.
 
1837, 3o.X. Hausverkauf-Proth. Nr. 34 fol. 185 sowie Ehepakte v. 28.X.1837 übergeben und verkaufen Joseph Withalm u. Theresia s. Hausfrau ihr Ganzlehen Nr. 3 mit öder Hofstatt samt allen zugehörigen Hausgründen der Tochter Marie und deren angehenden Ehegatten Michael Weißensteiner von Weißenalbern per looo Gulden abzüglich Heiratsgut 4oo Gulden; der Vater des Käufers erlegt sofort ebenfalls 4oo Gulden in bar und verpflichtet sich zu Weih-




Rückseite von Seite 14

 
nachten den Rest von 2oo Gulden zu begleichen.
 
Um 1885. Ihm folgt der Sohn Vinzenz Weissensteiner geb. 12.VI.185o. ledigen Standes; erst 19o6 heiratet er Anna Kostka(a)*), die aus Böhmen stammte und bei ihm im Dienste stand. Nach seinem Ableben um 192o verehelichte sich die Witwe mit Florian Tot(h)*) welche das Haus um 194o dem Sohne aus erster Ehe Leopold Weissensteiner u.d. Gattin Maria geb. Ableidinger übergaben.

 
*) a und h wurden in Klammern gesetzt, da nicht sicher ist, ob diese Buchstaben im Durchschlag nur schwach lesbar sind oder aber entfernst wurden.




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Ullrichs Nr. 4.

 
Ein Haus: ain Erb d.i. ein ganzes Lehen und einem helben Ödlehen gemeinsam mit dem heutigen Jeny-Haus (Nr. 28), später 1/4 Lehen an das Albrechthaus (Nr. 34) - Dorf- und Grundobrigkeit die Herrschaft Kirchberg, Zehentherrlichkeit bei der Pfarre. Reihe der Lehner seit 1573:
 
1573-1583-16o1 lt. Grundbüchern: 1) Liendl Schrembser; 2) Pärdl Hillmayr; 3) Plasy Hillmayr; 4) Simon Spitaler; 5) Jörg Khaißer:
 
16o2-1611-1619: 1) Kaspar Khiner 2. Valtl Khumer; 3) Simon Fux 4. Andre Fux.
 
Im Juni 1619 wurde Ulrichs wie auch die übrigen Dörfer der Hft. Kirchberg, weil sie wie ihr Grundherr Freiherr von Kollonitsch der evangelisch-lutherischen Lehre anhingen, vom kaiserlichen Kriegsvolk überfallen, ausgeplündert, ganz niedergebrannt und die Bewohner zum Großteil niedergemacht. Nur 7 von 27 Leheninhabern blieben am Leben und scheinen 1621 wieder im neuen Grundbuch auf. Auch Andre Fux blieb verschollen und das Haus verblieb bis 1623 als öde Brandstatt liegen.
 
Ab 1624 hat dieses Lehen hiesl Spitaler, der auf dem Nebenheus (Weisseneteiner) saß und dieses notdürftig aufgebaut hatte, auch zur Nutzung gegen Leistung von einem Achtl Schmaltz.
 
Ab 1636/37 nahm Georg Hillmayr die öde Brandstätte zur Aufpauung an, wofür er durch drei Jahre frei von Dienst und Gaben blieb; es heißt im Grundbuch: “ist noch eine Prantstatt und khombt in die Gab und Robath Georgi 164o; dann hat er zu dienen: 1/8 Schmaltz, 1 schilling Wachtgeld, 1 schedt haar, aine faschinhenn ,item Anfailgelt auf Lichtmeß zu geben 2 schilling, für Haar ausmachen 1 Pfund Härbens und 1 Pfund Rupfens gewaschem gahrn auf Lichtmeß.
 
1641 kommt Hanß Wallner, Sohn des Thomas Wallner aus Schwarza auf das Lehen; er heiratet am 23.VI.1641 Eva Rhenkin, Tochter des Michl Rhenk.




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1676, 25.I. verkhaufft und übergibt Thomas Wallner sein innen gehabtes Lehen mit den zugehörigen Haußgründen in allen drei Feldern per 12 Gulden dem Sohn Bartholomäus Wallner; dieser erlegt die 1. Wehrung per 4 Gulden sofort und zu Georgi 1677 und 1678 weitere 4 Gulden - Verpönt mit 2 Ducaten.
 
1683, 27.X. verkhaufft Bärthl Wallner seine Behausung so ein Lehen mit den zugehörigen Haußgründen in allen drei Feldern und die darbey befindlichen Gründe vom 1/4 Ödlehen per 2o Gulden dem Eliaß Schön von Fraberg. 1 Gulden Leitkauf. Erlegt die Wehrungen Georgi 1684 und die folgenden 3 Jahre.
 
1693. 28.II, ist das Inventarium und Abhandlung nach weyland Elias Schön, gewesten Unterthan zu Ulrichs. Die ganze Verlassenschaft betruq 9 Gulden 54 Kreuzer nach Abzug der Schulden. Erben hiezu waren die Wittib Visula und die Töchter Barbara Und Susanna, sowie der Sohn Lorenz, dem die Mutter am 6.IV.1695 ihr gehabtes Lehen übergibt und verkauft per 12 Gulden und 1 Gulden Leitkauf.
 
1698, 24.IV. tauscht Lorentz Schön sein Lehen samt der Öde gegen die Hofstatt (heute Nr. 30) des Thomas Minipöckh.
 
17oo, 13.IV. Kf. Prottokoll über den Haußkhauff zu Ulrichs: Thomas Minipöckh verkauft sein Lehen und Öde per 33 Gulden und 3o Kreuzer Leitkauf dem Georg Arenberger von Ulrichs, der die fälligen Haußwehrungen zu Georgi 1699 bis 17o4 erlegen soll.
 
17ol, 1o.IX. Inventarium nach Georg Arnberger seelig, gestorben 23.VIII.17o1: Schätzung das Lehen per 25 Guldene 1 paar Oxen 38 Gulden (!! ein paar Ochsen war also damals um die hälfte teurer als das ganze Lehen)... Nach Abzug der Schulden hindan verblieb ein Reinvermögen von 41 Gulden 54 Kreuzer, Erben hierzue die Wittib Eva u.d. Sohn Philipp.
 
17o1, lo.IX. also am gleichen Tage verkauft die Wittib das Lehen per 25 Gulden und 1 Gulden Leitkauf dem Sohn Philipp welcher den Kaufschilling in zwei Währungen zu Georgi 17o2 und 17o3 abzahlt.
 
29.IV.17o3: verkauft er seine Behausung samt Häusgründen und Öde dem Andreas Spannagl per 4o Gulden und 1 Gulden Leitkauf; den Kaufschilling erhält er in 3 - 6 Wehrungen 17o4 bis 17o8. Andreas heiratet 17o3 Susanna(+ 171o).




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1732, 16/8. stellen die beeideten Schätzleute, Richter und Geschworenen, das Inventarium nach weyland Andreas Sponnagl, + 12.VI.1732, Unterthan in Ulrichs, auf. Erben: Andreas’ Witwe Eva, deren Kinder Elisabeth 20 J., Sebastian 18 J., Nicolaus 15 J. Gesamtvermögen 43 Gulden 1o Schilling denare, abzug Schulden verbleiben 24 Gulden 31 krz., davon gebührt der Witwe die Hälfte, vom Rest jedem Kind 1/3.
 
1736, am 29.VII. übergibt und verkaufft die Wittib Eva Spanaglin daß Lehen samt 1/4 Öde per 7o Gulden ihrem Sohn Sebastian und dessen Ehefrau Magdalena gb. Zeinlinger (Trauung 1.IV.1736) von Nondorf. Das 1/4 Ödlehen zw. Martin u. Joh. Fitzingers Feldern liegend.
 
1739, 12.IX. verkaufen Sebastian und Magdalena Spanagl ihr gehabtes Lehen samt Öde um 7o Gulden, dazu ein Überländ zwischen Martin und Johann Fitzingers Feldern liegend per 2o Gulden dem Johann Hoffpaur und Catharina.
 
1759 Kfproth. Bd. 27., fol. 45 vom 26.IX.1759: Johann Ruß, Unterthan und Anna Maria seine Ehewürthin kaufen und übernehmen die von weyland Johann Hoffpaur hinterlassene Behausung, so ein Lehen, samt 1/4 Ödlehen und zugehörigen Hausgründen in allen drei Feldern und voll angebauter Wintersaat und Sommerfexung, vorhandenem, Vieh, 2 Wagen, Pflug und Eyßen nebst übrigen Wirtschaftsgeräten per 18o Gulden. Hat Wehrungen zu zahlen 2o Gulden 44 1/2 krz.bei Übernahme und weiter je 1o Gulden bis zu voller Abzahlung; zahlt auch die aushaftenden Herrschaftsgaben und Schulden hinaus. Beschehen und geschlossen in Beysein des Richters Johann Parth und seiner Geschworenen Philipp Pameißl und Johan Traschl, wie auch Philipp Ruß aus Sallingstadt und Philipp Ruß von Fraberg. Pöhnfall 4 Ducaten.
 
1773, 12.III: Lt. Kaufproth. Bd. 28 fol. 44 verkaufen Johann Ruß und Änna Maria d. Ehewirthin ihr gehabtes Lehen zwischen Gregor Fitzinger und Joseph Widhalm liegend, mit 1/4 Ödlehen und allen zugehörigen Hausgründen in allen drei Feldern per 265 Gulden dem Lorentz Fraberger und d.G. Juliane in Beysein des Richters Philipp Pomeißl, Joseph Pannagl und Joseph Withalm beeder Geschworenen.




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1776, 29.I.1776, Hauskauf Proth. Band 28, fol. 135: Lorentz und Juliana Fraberger, Unterthanen zu Ulrichs verkaufen ihr Lehen samt Hausgründen dem Mathias Oberbauer par 26o Gulden.
 
1779, 21/I, Hauskaufproth. Bd. 28. fol 251: Ulrichs. Mathias und Catherina Oberbauer verkaufen Ihr gehabtes Lehen Nr. 4 samt zugehörigen Hausgründen dem Josef Fitzinger, Sohn des Michael Fitzinger von Nr. 27 und seiner Ehefrauf Anna Maria um einen vereinbarten wahren Kaufschllling per 15o Gulden. Dabei Richter Philipp Pomeißl u.d. Geschworenen Josef Withalm und Märtin Anibas.
 
1823. Grundbuch I/148, Eigentumszuschreibung (Kf.Proth.31) Joseph Fitzinger u. Anna Maria übergeben und verkaufen ihr Lehen zu Ulrichs Nr. 4 per 2oo Gulden ihrem Sohn Thomas Fitzinger; dieser heiratet 1824. Anna Maria + Floh von Erdweis, und nach deren Ableben die Katharina Dominik von Kirchberg (fil. Anton und Elisabeth) gb.26.XII.1817.
 
1851, 1o/VIII. verkaufen laut Grundbuch-Eintragung Thomas Fitzinger und Katharina ihre Behausung in Ulrichs Nr. 4 um 3ooo Gulden dem Georg Düchler u. Johanna dessen Gattin. gb.Penz von Arbesbach († 1828), Georg Tüchler starb 25.XII.1861.
 
1861 kauft laut Grundbuch-Zuschreibung Ferdinand Ledermüller des Georg Tüchler Haus Nr. 4 in Ulrichs p. 465o Gulden; er heiratet 1862 Anna Maria geb. Wagner (gb. 22.VI.1841).
 
1874, lt. Grundbuch u. Ehevertrag heiratet nach Ableben ihres Gatten Ferdinand Ledermüller die Witwe Anna Maria den Ferdinand Pregersbauer, 13.I.1874 bzw. 27.II. erfolgt die Zuschreibung des Eigentumsrechtes.
 
Vor 19oo folgt als Hauserbe Heinrich Pregesbauer (verh. Mit e. Maria Zeilinger von Nondorf) und um 1935 dessen Sohn Ignaz u. Maria gb. Knapp v. Neusiedl.



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und am 6. Januar 2016 zuletzt bearbeitet.