A. Gerold
Hund und Jäger
Bringen von schweren Gegenständen. |
Schon wenn der Hund im Bringen auf Sicht und im Tragen von Gegenständen richtig
arbeitet, erhöht man a l l m ä h l i c h das Gewicht der Bringsel. Ein hölzerner Bringbock mit
auswechselbaren oder auflegbaren Eisenscheiben ist dazu gut geeignet. Die Erhöhung des
Gewichtes, also die Zulage, nimmt man auf beiden Seiten gleichmäßig vor, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt. Die Gewichtserhöhung darf nur
langsam ausgeführt werden und immer nur dann, wenn der Zögling die vorherige
Gewichtsstufe Ehe man das Bringgewicht erhöht, muß man die Körperentwicklung des jungen Hundes gut beachten. Jede Überanstrengung schädigt den Hund. Daß ein erwachsener Vorstehhund einen Fuchs oder einen guten Hasen flott herantragen muß, ist selbstverständlich. |
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Oftmals aber wird er damit Hindernisse überspringen müssen, und nicht selten wird der
Hund mit dem Fuchs oder Hasen in steilem Gelände, bergauf- oder abwärts, eine größere
Strecke zurücklegen müssen in raschem Tempo, ohne unterwegs zu rasten. Um solche
Leistungen sicher ausführen zu können, ist es zweckmäßig, den Hund an das Tragen
entsprechend schwerer Gewichte zu gewöhnen und dadurch seine Muskulatur zu stärken.
Das bedarf natürlich eines längeren Zeitabschnittes; man darf das Gewicht nicht zu rasch
steigern. Bei kräftig gebauten Vorstehhunden kann man das Gewicht des Bringbockes
allmählich auf sieben Kilogramm, bei besonders kräftigen sogar bis auf acht erhöhen. Den kleinen Hunderassen darf man solche Gewichte nicht zumuten. Immerhin kann man Dachsbracken, Bracken, Wachtelhunde, Jagdterriers, Springerspaniels im Gewichtsbringen so weit durchbilden, daß sie Fuchs und Hase unter nicht zu schwierigen Verhältnissen herantragen. Übungen mit dem allmählich bis züi vier oder vierundeinhalb Kilogramm beschwerten Bringbock kräftigen die Nackenmuskulatnr in staunenswerter Weise, wovon man sich durch Befühlen des Halses überzeugen kann. Dem kleineren Cockerspaniel und den Dachshunden kann man, wenn man Wert darauf legt, ohne Tierquälerei das Tragen von Gewichten bis zur Schwere eines ausgewachsenen Kaninchens zumuten, wenn man das Gewicht langsam und vorsichtig steigert und auf die jeweilige Leistungsfähigkeit des Hundes Bedacht nimmt. Sogenannte Spitzenleistungen im Bringen aber soll man von den kleineren Hunderassen überhaupt nicht verlangen, das ist nicht ihre Bestimmung. Dazu sind die großen Hunderassen da. An Stelle des Bringbockes verwendet man zur Abwechslung auch einen mit Sand gefüllten Kaninchen- oder Hasenbalg ohne Kopf und Läufe. Auch ein zweckmäßig geformter Sandsack, den man verschieden stark füllen kann, ist verwendbar. Der Hund hat diese Gegenstände immer vom Boden aufzunehmen. Hunde haben, trotz ihrer Intelligenz, anfangs nicht den Verstand, schwere Gegenstände dort anzufassen, wo ihr Schwerpunkt liegt, um sie so leichter tragen zu können. Wenn junge Hunde im Hof oder Garten zu ihrem Vergnügen einen langen Holzprügel heranschleppen, wird man beobachten, daß sie den Prügel an einem Ende erfassen und mit schief gehaltenem Kopfe daherstolpern. Es ist darum meist notwendig, dem Hunde zu zeigen, wo und wie er einen schweren Gegenstand anzufassen hat, um ihn am besten tragen zu können, insbesondere beim Hasen, Fuchs und bei der Katze. Die Bring- und Tragübungen mit dem Bringbock und seinen Ersatzgegenständen macht man natürlich zuhause, im Hof oder Garten. Man darf sie nie bis zur Übermüdung des Hundes ausdehnen, |
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zu erhalten. Das ist überall leicht möglich. Mit den beigebrachten Befehlen wechselt man. Wenn der Junghund im Bringen über das Stadium des Kopf zerbrechens hinaus ist, sein dadurch etwas erschüttertes Gleichgewicht wieder gefunden hat und auf Sicht, allenfalls auf einem kurzen Stück der Führerfährte schnell und freudig bringt, kann man bereits mit den „Platzübungen” beginnen. Vergnügen machen sie dem Hunde ebenfalls keines, im Gegenteil, sie sind ihm äußerst zuwider, wie alles, was er soll und nicht will, aber die Hunde begreifen den „Platz”-Befehl meistens rasch; denn dafür kann man sorgen. Überdies haben sie bei der Ausführung dieses Befehles keine solche Leistung zu vollbringen, wie etwa das freiwillige Öffnen des Fanges beim Bringen, sondern sich nur zusammenklappen zu lassen. Vorgang der Abrichtung: Der angeleinte Hund sitzt. Man ergreift mit der einen Hand die Vorderläufe bei den Fesseln, legt die andere auf den Halsansatz, befiehlt kurz und scharf aber leise „Platz!”, zieht dem Hunde g l e i c h z e i t i g mit dem Befehlsworte die Läufe nach vorn und drückt mit der vorgleitenden anderen Hand den Kopf zwischen die Vorderläufe. Die Hand läßt man auf dem Kopf einige Sekunden lang liegen. Bleibt der Hund in dieser Stellung, so hat man ein „blaues Wunder” erlebt. Dann befiehlt man „Hier!” und tritt vom angeleinten Hund einen Schritt zurück, was den Hund bewegen wird, aufzustehen. Er hat sich sofort vor den Herrn hinzusetzen. Lob und Belohnung! Gewöhnlich aber wird die erste Lektion anders ausfallen. Der junge Hund hat vorläufig keine Ahnung, was „Platzl” bedeuten soll. Er wird diese Prozedur für ein neues albernes Spiel seines in letzter Zeit ohnehin reichlich unverständlichen Herrn halten und sich, je nach seiner Gemütsverfassung, auf die Seite oder auf den Rücken legen, oder sich wälzen. Da ist weder die Peitsche noch eine Balgerei mit dem Hunde empfehlenswert. Man befiehlt „Hier!” und tritt gleichzeitig etwas zurück, um den Hund zum Aufstehen zu veranlassen; worauf sich der Hund wie immer zu setzen hat. Nach dem Setzen wird er belobt. Sodann wird die Übung ruhig wiederholt, und zwar so oft, bis sich der Schüler wenigstens in die richtige Platzlage bringen läßt und auch den Kopf zwischen den Läufen läßt. Er braucht jeweils nur einige Sekunden lang in dieser Stellung zu verharren, worauf man „Hier!” oder „Sitz!” befiehlt. Solange der Hund in der Platzlage platt am Boden liegt, soll er nicht gelobt werden. Denn die Freude am Lob würde den Zögling sofort veranlassen, wenigstens den Kopf hochzuheben. Um so mehr aber ist er zu loben und öfter auch mit einem Leckerbissen zu belohnen, wenn er seine Sache richtig gemacht hat. |
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Diese Übungen können schon am ersten Tage etwa zwanzig Minuten währen, und
zweimal, nämlich vormittags und nachmittags, gemacht werden. Später dehnt man sie auf
etwa eine halbe Stunde aus. Tagsüber macht man bei Gelegenheiten unvermittelt einige
Platzübungen mit dem angeleinten Hunde, wobei stets darauf zu achten ist, daß sich der
Hund ordentlich legt und nach dem Aufstehen ordentlich setzt. Auf Schnelligkeit im
Niederlegen kommt es vorerst nicht an, sondern nur, daß der Hund begreift, was man mit
„Platz!” von ihm fordert. Die Schnelligkeit wird später erzwungen werden. Während der einzelnen Platzübungen schaltet man kurze Gänge mit dem Hunde ein. Nach jeweiligem Abschluß der Übungen ist zu empfehlen, mit dem Hunde einige leichte andere Übungen zu machen, die er schon kann und gerne macht. Dadurch und durch das nachfolgende Lob wird das Zutrauen zum Herrn, das durch die ersten Platzübungen ebenso wie durch die allerersten Bringübungen unter Zwang etwas ramponiert wurde, wieder hergestellt. Es ist gut, schon die ersten Platzlektionen n i c h t in einem Zimmer zu machen. Denn viele Hunde, besonders junge und weiche, nässen bei den ersten Platzübungen. Plätze im Freien, im Hofe, Garten oder auch im Revier, wo der Zögling nicht durch Hunde, Haustiere oder Geflügel abgelenkt werden darf, sind vorzuziehen. Erdwespennester und Ameisenstraßen sind als Übungsplätze nicht empfehlenswert. Man bedient sich, solange der Hund den Begriff „Platz!” noch nicht tadellos beherrscht, nur des Wortbefehles „Platz!”. Benimmt sich der Zögling bei den Platzlektionen merkbar widerspenstig und ungebärdig, was besonders bei einjährigen, roh aufgewachsenen Vorstehhunden vorkommt, verwendet man das Dressurhalsband mit Stacheleinlage, wobei besonders darauf zu achten ist, daß die Stacheln nicht auch unten um den Hals herumgehen, was den Hund in der richtigen Platzlage behindern würde. Man zieht die unter dem Dressurhalsband eingehängte Leine unter der Wölbung der Schuhsohle durch, so daß sie frei durchlaufen kann, faßt sie kräftig mit der rechten Hand, legt die linke auf die Hinterhand des Hundes, befiehlt „Platz!” und zieht g l e i c h z e i t i g die Leine rasch und kräftig unter der Schuhsohle durch und zwingt den Hund ,somit in die Platzlage. |
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in der gleichen Weise wie zuerst angegeben. Bleibt der Hund endlich von selbst in der
Platzstellung, was am Dressurhalsbande gewöhnlich schon nach einem Dutzend Übungen
der Fall ist, verbessert man die Lage des Hundes und bringt ihn stets in die richtige
Stellung. Nach jeder Übung ist ein kurzer Gang einzuschalten. Bei diesen Erstlingsübungen
am Stachelhalsband erleichtert es das Verständnis, wenn man sie, entgegen der sonstigen
Zweckmäßigkeit, genau an der gleichen Stelle macht. Der Hund merkt sich die Stelle und
weiß, was ihm nun an ihr bevorsteht, und daß er sich dieser Unannehmlichkeit ,entziehen
kann, indem er ihr zuvorkommt. Hat der Hund begriffen, ändert man natürlich stets den
Übungsplatz. Führt der Zögling den Platzbefehl aus der sitzenden Stellung richtig aus, geht man dazu über, den s t e h e n d e n Hund in die Platzlage zu befehlen. Das bietet gewöhnlich keine Schwierigkeit mehr. Versagt ein begriffstütziger Hund dennoch, so greift man, wie bei jedem Versagen, auf die vorangegangene Teilleistung zurück und befiehlt zuerst; „"Sitz!” und nachher „Platz!”. Das "Sitz!" spricht man nach und nach immer leiser, den Ton mehr und mehr auf „Platz!” legend, bis auch der stehende Hund den Befehl richtig ausführt. Nun hebt man, zugleich mit dem Platzbefehl, den rechten Arm. Nach wenigen Übungen wird der Hund von selbst in die Platzlage gehen, auch wenn man das Wort "Platz!" nicht mehr ausspricht. Er hat damit auch den Sichtbefehl begriffen. Von nun an wechselt man mit der Befehlsart ab, indem man einmal „Platz!” befiehlt, dann wieder nur den rechten Arm hebt. Führt der Zögling beidesrichtig aus, dann gewöhnt man den Hund auch an den Pfiffbefehl. Man hebt den rechten Arm und macht g l e i c h z e i t i g einen kurzen, aber l e i s e n Pfiff mit der Hundepfeife. Es ist wichtig, in der Nähe des Hundes nur l e i s e zu pfeifen, damit der Hund feinhörend erzogen wird. Er wird dann auch auf größere Entfernungen, bei der Abführung im Revier, einen lauteren Pfiff noch beachten. Bald wird der Hund auf den Pfiff allein in die Platzlage gehen. Von nun an wechselt man mit den drei Befehlsformen: Platz, Armheben, Pfiff, bei allen Übungen ab, damit sich der Hund an alle drei Befelilsformen gleichmäßig gewöhne. Man wird sogar beobachten können, daß sich der Hund schon legt, wenn man nur die Pfeife an den Mund führt, ohne zu pfeifen. Hat man seinen Hundezögling so weit gebracht, daß er auf Befehl von selbst in die Platzlage sinkt, setzt man die Übungen an der langen Leine fort. Man tritt, das Gesicht dem liegenden Hunde zugewandt, schrittweise zurück, die Entfernung nach und nach steigernd. Man achte darauf, daß er weder den Kopf hebt, noch den Ort oder die Stellung ändert. Tut er das, tritt man wieder heran und drückt |
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seinen Kopf mit gleichzeitigem „Platz!” in die Platzlage. Nützt das nichts, bekommt er
auf sein Gedankenfach einen Klaps mit der Gerte. Sollte er auch mit der Hinterhand
hochwerden, bekommt er einen Jagdhieb darauf mit gleichzeitiger Wiederholung des
Befehlswortes. Bei den f o r t s c h r e i t e n d e n Platzübungen hat ein richtig erteilter Jagdhieb
große Überzeugungskraft. Desgleichen fördert er das immer schneller werdende
Zusammenklappen in die Platzlage. Ändert der Hund den Ort, bringt man ihn mit einem
„Pfui, was ist das?” zurück und besiegelt den Befehl mit einem Gertenschwung. Während
des Zurücktretens an der langen Leine darf man damit keinen Zug auf die Halsung
ausüben. Der Hund würde dadurch veranlaßt werden aufzustehen. So übt man, immer
unter Einschaltung von kurzen Gängen und stets den Ort wechselnd, zuerst bis auf
Leinenlänge, also etwa zwanzig Meter, dann bei gestreckt auf dem Boden liegender Leine
darüber hinaus. Die Lektionen mit losgelassener Leine macht man wieder im
eingefriedeten Raume, anfangs wenigstens, damit sich der Hund nicht diesem unbeliebten
Unterricht entziehen kann. Versucht er dies dennoch einmal, bekommt er dafür nicht
Prügel, sondern ein Dutzend Übungen im H e r a n k o m m e n, mit Lob nach guter Ausführung. Als nächste Teilaufgabe folgen schon Übungen mit Versuchungen. Zugleich veranlaßt man mit Hilfe der Gerte, daß sich der Hund immer schneller und korrekter in die Platzlage fallen läßt. Je mehr man auf schnelle und genaue Ausführung des Befehls achtet, um so mehr wird der Gehorsam gefestigt und um so leichter wird die spätere Abführung im Revier werden. Es ist darum gut, keine Mühe zu scheuen und geradezu pedantisch zu arbeiten. Man beginnt wieder im eingefriedeten Raum, entfernt sieh nur wenige Schritte v o r dem Hunde und läuft einige Schritte an ihm vorüber. Der Hund wird sieh wenden, um seinen Herrn nicht aus den Augen zu verlieren. Da gibt es ein „Pfui!, was ist das?”. Der Hund wird wieder in seine frühere Lage gebracht. Wendet er sich nach mehreren Übungen immer noch, wird er unter Begleitung eines Gertenhiebes in die alte Lage gebracht. Bleibt er trotz des Vorüberlaufens ruhig liegen, verlängert man immer mehr die Entfernung und ändert die Richtung des Fortlaufens. Diese Lektionen setzt man beliebig im Freien fort, schließlich auch ohne Leine, und vergißt niemals auf das gehörige Lob und auf gelegentliche Belohnungen. Immer hat sich der mit „Hier!” herangerufene Hund richtig vor den Herrn zu setzen, ehe er gelobt wird. Kommt der Hund nachgeschlichen oder ändert er sonst seinen Platz, scheue man nicht die Mühe, zum Hunde zurückzugehen und ihn unter Tadel, wenn nötig mit einem Hieb auf die Hinterhand, auf seinem angewiesenen Platz festzulegen. Der Hund |
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bekäme sonst den falschen Begriff, daß es nicht auf den Ort, sondern nur auf seine
Stellung ankäme, was man nicht dulden darf, damit er nicht später auf einer Birsch
störend nachgeschlichen käme. Die Zeitspanne, während der man den Hund liegen läßt, verlängert man nach und nach. Man macht um den abgelegten Hund in der Windrichtung und möglichst geräuschlos einen Bogen und versteckt sich so, daß einen der Zögling nicht eräugen kann, und wartet. Erhebt sich der Hund oder ändert er seinen Platz, gibt es ein kleines Donnerwettei für ihn. Bei diesen Übungen ist es gut, den Hund von seinem Platz vorerst nicht heranzupfeifen, sondern ihn selbst abzuholen und nach dem ordentlichen Hinsetzen zu loben. Diese Übungen im Ablegen dehnt man schließlich auf eine Stunde und darüber aus. Ist der Hund soweit durchgearbeitet, daß er auf den Platzbefehl rasch zusammenklappt und auch unverändert liegenbleibt, bis man sich auf etwa hundert Schritte von ihm entfernt hat, unterbricht man das Herankommen auf Befehl durch einen neuerlichen Platzbefehl u n t e r w e g s, etwa auf halbem Wege. Später, bei größeren Entfernungen, unterbricht man m e h r m a l s das Herankommen durch Platzbefehle. Beim jedmaligen Befehl zum Herankommen ist nun besonders darauf zu achten, daß der Hund flüchtig herankommt. Ist er zu langsam, läuft man eben, wie bei den früheren Übungen im Herankommen, von ihm weg. Erweist sich ein Hund beim Ablegen andauernd störrisch und dickschädelig, so gibt es ein einfaches Mittel, ihn gefügig zu machen. Man schnallt ihm in der Platzlage mit zwei kurzen Riemen die Vorderläufe so an die angelegte Dressurhalsung, daß die Stacheln bei ruhiger Lage des Hundes nicht in Funktion treten. Gut ist es, zu diesem Zweck an beiden Seiten des Dressurhalsbandes je einen Ring annähen zu lassen, oder die Hegendorfsche Dressurhalsung zu verwenden. Dann macht man seine Ablenkungsübungen. Solange der Hund befehlsgemäß in seiner Platzlage verharrt, bleibt er von den Stacheln unbelästigt. Wird er aber widerspenstig, so straft er sich selbst und wird durch die Stacheln in kurzer Zeit zur Vernunft gebracht. Im allgemeinen wird diese Methode bei richtig behandelten Hunden überflüssig sein. Man wird nur etwas mehr Zeit und Geduld aufwenden müssen. Während man nun auf Reviergängen mit dem Hunde abwechselnd je nach Gelegenheit und Lust die schon gelehrten Übungen im Folgen frei beim Fuß, Setzen, flottem Herankommen, Bringen und Ablegen wiederholt, unter stetem Wechsel der üblichen Befehlsformen und stets mit entsprechendem Lobe bei guter Ausführung, bringt man dem Hunde auch noch das „Platz!” auf den stellvertretenden Befehl des Gewehranschlagens bei. |
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Man geht mit dem Hunde frei beim Fuß. Man bleibt stehen. Der Hund setzt sich automatisch, den Kopf dem Herrn zugewandt. Man nimmt das Gewehr in den Voranschlag. Dann schlägt man an und befiehlt g l e i c h z e i t i g leise und scharf „Platz!”. Der Hund liegt nun. Man hängt das Gewehr wieder über die Schulter, befiehlt „Fuß!” und geht mit dem Hunde weiter. Nach einem Zeitabstand von wenigen Minuten wiederholt man dieselbe Übung, und so weiter, am ersten Tage schon einige dutzendmal. Hat man den Eindruck, daß der Hund bereits den Anschlag beachtet, spricht man das Wort „Platz!” immer leiser und läßt es schließlich, wenn der Hund begriffen hat, ganz weg. Sitzt das ordentlich, wiederholt man die Übung trotzdem mehrmals jeden Tag auf Reviergängen, und zwar immer rascher und ohne erst in den Voranschlag zu gehen. Versagt der Hund einmal, hilft ein leise gezischtes „Platz!” nach. |
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zum Teil 11 |
zum Teil 13 |