Katholische Aktionen

r. k. Predigt zum Ostermontag

Gehalten am 5. April 2010 von Pfarrer Richard Staudigel, St. Martin Nürnberg / Erzbistum Bamberg / Deutschland
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Lk 24, 13-35 *
 
  * die Lesungen und das Evangelium sind in allen Lesejahren gleich
 
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:  Eucharistie
 
Predigt zum Evangelium

 
Liebe Schwestern und Brüder!
 
Ach ja, das habe ich schon gehört, wird mancher beim Evangelium vorhin gedacht haben und hat nicht weiter zugehört. Schade, denn dieses Evangelium zeigt uns, wie der Osterglaube der jungen Kirche durch die Begegnung mit dem Auferstandenen sich entwickelt.
 
Unser Evangelium hat zwei Teile: Im ersten Teil sind die Jünger unterwegs nach Emmaus, etwa 11,5km von Jerusalem entfernt. Mit dem unbekannten Wanderer sprechen sie über Jesus von Nazaret. Sie nennen ihn einen Propheten, sie hatten gehofft, er sei der Erlöser Israels, doch er wurde am Kreuz getötet. Sie erzählen von der Nachricht der Frauen, vom leeren Grab. Aber nun ist alles aus. Kennen wir nicht auch solche Reden in unserem Leben? Sehen wir nicht auch oft nur das, was an der Oberfläche geschieht, ohne den tieferen Sinn dabei zu entdecken? Die Belehrung des Herrn, seine Auslegung des Alten Testament, führt seine Schüler zu einer tieferen Erkenntnis: Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Hier geht es um mehr als Verstehen und Wissen. Diese Erkenntnis führt zu einem brennenden, zu einem leidenschaftlichen Herzen für Gott.
 
Die Belehrung durch Jesus macht deutlich: das Wort Gottes aller Zeiten findet seine Erfüllung in Jesus Christus. Er ist das menschgewordene Wort Gottes, das für das Leben der Menschen Tod und Erniedrigung auf sich nahm, um zugleich darin, im tiefsten Elend des Menschen, dessen größten Feind zu besiegen.
 
Der hl. Hieronymus formuliert das so:
„Jesus Christus ist in den Tod gegangen,
auf dass der Tod in SEINEM Tod den Tod finde“.
 
Die Konsequenz für uns ist klar: Wir sollen diesem Wort der göttlichen Liebe täglich dadurch eine Antwort geben,dass wir als Christen leben, also allen Erfordernissen eines Tages mit größtmöglicher Liebe entsprechen, und das ist Heiligkeit.
 
Und da ist der zweite Teil des Evangelium. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Wie im Abendmahlsaal begonnen und im Geschehen am Karfreitag und in der Osternacht vollendet, wird hier, wie alle Tage auf dem Altar jeder Kirche Gott von neuem zur Nahrung für den Menschen. Gott ist nicht nur Wort. Gott ist Tat, Gott ist Liebe, Gott ist Nahrung für den Menschen. Soweit ist Gott bereit zu gehen, damit jeder Mensch heimfinden kann in das göttiche Leben, das kein Ende mehr kennt.
 
Von dieser Eucharistie Jesu, von seiner Danksagung an dem Vater in Tod und Auferstehung, lebt und begründet sich die Kirche, lebt und begründet sich unser Christsein in ihr. Die Kirche lebt von der Eucharistie, so lautete die letzte Enzyklika von Papst Johannes Paul II.. In der Eucharistie ist Christus als das Brot des Lebens ganz unter uns und für uns gegenwärtig.
 
Die 49 Märtyrer von Abitene, im heutigen Tunesien, erkannt, als sie gegenüber dem römischen Präfekten bekannten: Ohne den Sonntag (Eucharistie) können wir nicht leben.
 
Der Auferstandene lädt uns immer wieder ein, damit er uns Nahrung werden kann und Stärkung für ein Leben nach seinem Vorbild. Er will, dass wir österliche Menschen werden, die aus Gott leben und lieben und so selbst zum Brot werden für andere Menschen.


 
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Diese Seite wurde am 20. April 2010 von Familie Wimmer erstellt.