Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 27.Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 2. Oktober 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Mt 21, 33-44
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Christus sollen wir nicht verdrängen
sondern neu suchen.

 
Einleitung:
 
Christusverdrängung ist große Gefahr für die Kirche. Sie hat schon verheerende Ausmaße angenommen. Das merk ich oft sehr deutlich. Das geschieht auf vielfältige Weise. Immer aber ist es ein verschlossen sein vor Jesus Christus ein nein zu ihm als den Herrn des Lebens. Ich kann schon die Folgerungen aufzählen. Besonders ist es der Kirchenaustritt. Das erleben wir ja auch in unserer Pfarre, denn auch das Evangelium schränkt die menschliche Freiheit nie ein. So erfahren so wenige direkt Christus und darum seine Lebenskraft, aus der heraus die Kirche dann auch ja lebt. Wie notwendig ist also eine Reinigung unseres Denkens und unseres Bewusstseins.


Hauptteil:
 
Über wesentliches will ich so vor euch nachdenken.
 
Ich will wieder den Lebensbezug zum Evangelium herstellen. Bleiben wir so im Äußerlichen der Kirche nie stecken. Denn da wird man in der Kirche immer etwas zu kritisieren finden.


1: Was ist heute für uns die Frohbotschaft?
 
Das ist wichtig. Es ist ja Wort Gottes an uns heute. Es ist nicht irgendein interessantes Wort eines berühmten Menschen aus langer Vergangenheit.
 
Darauf gilt sehr zu hören. Denn sie kann auch falsch verstanden werden. Ohne Hinwendung zu Christus wird sie harmlos und nichts sagend. So heißt es im Evangelium. „Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an.“ Woran kann ich da denken? Ich kann an Israel dem Volk Gottes, an das Volk des ersten Bundes denken. Ich kann aber auch an die Kirche denken. Es ist das Evangelium von der Liebesgeschichte Gottes mit seinem Volk, seinen geliebten Weinberg. In all dem aber geht es um das Mühen Gottes um sein Volk. So hören wir das Zeugnis der Schrift über die Offenbarung des Wesens Gottes. Das will vor uns aufleuchten auch angesichts des Dunklen unserer Zeit. Wie groß und erhaben ist die sorgende Liebe Gottes in seiner Barmherzigkeit gerade in unserer Zeit. So dürfen auch wir eine Offenbarung des Wesens Gottes sein. Wir dürfen es aber auch immer mehr werden.
 
Der Gutsbesitzer-Gott
 
hat auch diese unsere Pfarre gut angelegt. Der Anfang war sehr gut. Heilsgeschichte Gottes hat damit hier begonnen. Da gilt deshalb, Auch uns hat damit Gott seinen Weinberg hier verpachtet. Er hat ihn uns zur Verwaltung übergeben. Das gilt auch jetzt in unseren Tagen. Ich kann solche auch Verantwortliche nennen. Es gehört dazu der Pfarrer und die Eltern und viele andere. Dann aber geht es auch jetzt um die Erntezeit und um das Früchte abliefern dabei.

2: Christus wird verdrängt in dem man ihn ablehnt.
 
Jesus sagt ja selber. „Dass sie an mich nicht glauben.“ Das geschieht aber mit dem Wort Glaube. Das ist fast ein Tabuwort geworden. Das Mühen Gottes aber trifft auf Ablehnung der Menschen. Dann aber schildert Jesus in der Gleichnisform die Ablehnung des Gutsherrn. Die Ablehnung gilt dem Gutsherrn. Es trifft sie aber die Knechte des Gutsherrn und dann schließlich auch noch den Sohn. Das Mühen Gottes trifft also immer wieder auf Ablehnung im Laufe der Heilsgeschichte. So kann man immer auch den dunklen Hintergrund der Heilsgeschichte Gottes sehen und auch bis in unsere Zeit erfahren und doch das dennoch der Liebe Gottes. Aber gerade deshalb hat Gott eine Heilsgeschichte in Gang gesetzt.
 
In Form dieser Geschichte spricht also Jesus von der Ablehnung Gottes. Gottes Knechte werden also brutal abgelehnt. Den Höhepunkt der Ablehnung Gottes trifft aber der Sohn. Jesus sagt damit auch, was der Kirche geschehen wird, wenn sie ihn ablehnt. Das Gleichnis aber spricht zu Menschen, die schon sich entschieden haben gegen Jesus Die Ablehnung Jesu als Sohn Gottes und Retter der Welt trifft wieder auf eine Zeitlage, die auch gegen Gott eingestellt ist. Man redet viel vom Unheil aber ganz nur in psychologischer Weise. Aber man sieht nicht die eigentliche Wurzel allen Unheils, die Sünde. Alles negative Reden vom Menschen, dass er gerade da Rettung braucht, wird in Stolz abgelehnt.
 
Darum wird höchstens ein Jesus geduldet der nichts fordert, nie tadelt, alle und alles annimmt und der uns in allem noch dazu bestätigt Aber Jesus der göttliche Herr wird abgelehnt. So bleiben von Jesus nur der Name und die Kirche eine soziale Institution. Das ist dann die höfliche Form der Ablehnung Jesu. Da muss der Seelsorger vor Ort sehr aufpassen. Das wirkt sich ja auch aus auf die Art, wie heilige Messe gefeiert wird.

3: Welche Warnung richtete Jesus an uns?
 
Matthäus aber schreibt dieses Gleichnis auch an die Kirche. Es ist damit auch an die Adresse von uns gerichtet. Es ist eine Warnung an uns, damit auch wir nicht Christus aus unserem Leben verdrängen. Auch Christen können sich Gemeinden als ihren eigenen Besitz betrachten. Sie können sich auch die Früchte des kirchlichen Tuns für sich beanspruchen.
 
Da geht es vielfach um ein sehr aktives Christentum. Aber man ist vielfach nur aktiv und nicht mehr. Das persönliche Verhältnis zu Christus lebt nicht. Das Leben kommt nicht von Christus geistlich. Das zeigt dann deutlich. Darum kann es auch keine Frucht bringen im Sinne Jesu.
 
So können Menschen in der Kirche auch Christus verdrängen und damit hinauswerfen und im Dienste eigener Interessen töten. So kommt es dann zu Verkehrungen im kirchlichen Leben. Dann sind Machtinteressen mehr maßgeblich als der Dienst für Christus. Ich nenne das kirchliche Starverehrung. Amtsträger und aktive Christen müssen die Augen für die Wahrheit ihres Tuns öffnen. Bewegt sie die Liebe zu Christus?
 
Denken wir daran. Den Tod Jesu forderten religiöse und damit fromme Menschen. Das taten religiöse Menschen, die auf Grund ihrer Rechtschaffenheit, die Liebe Gottes beanspruchten. Menschen können sehr Grausames tun und dabei glauben, Gott einen Dienst zu erweisen. Es gibt auch Fanatismus in der Kirche.
 
Das ichhafte menschliche Herz kann sich Gottes bemächtigen und dann Religion nach eigner Facon leben, aber so Christus als Herrn des Lebens ablehnen. So wird dann irgendetwas Frommes getan, aber nicht der Wille Gottes. Jesus kritisiert ja gerade solche Religiosität.

4: 

Das Evangelium ist ja damit stark an der Rolle und an dem Schicksal Jesu interessiert. 
 
Von dem abgelehnten Jesus bekennt das Wort Gottes. „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dies Wunder!“ So weiß die Kirche. Das ist Jesus der Herr, der auferstandene und verherrlichte Herr. Wie aber kann Jesus zum Segen werden, damit der von uns nicht verdrängt wird. Wie kann darum das kirchliche Leben sich darstellen und sein? Wie sehe ich damit die Aufgabe der Kirche in unserer Zeit? Es geht immer um die Früchte aus dem Weinberg des Herrn zur Zeit der Ernte. Es geht auch jetzt um ein Abgeben der Früchte an den Gutsbesitzer. Alles was man als Arbeiter im Weinberg des Herrn tut, macht man ja nur gleichsam als Verwalter. Der Gutsbesitzer ist und bleibt der Herr. Er sorgte ja Zeit meines Lebens dafür, dass im Weinberg die entsprechenden Früchte wachsen konnten. Ich darf alles in meinen leben als mein Tun ansehen, aber auch als ein Tun des Herrn und damit als ein Wirken seiner Gnade. Die Früchte abliefern heißt hier doch, leben zur Verherrlichung Gottes im Glauben Hoffen und lieben. Das heißt dann auch. So kann mein Leben wirklich ein Glaubenszeugnis sein.


Schluß:
 
Die Zusammenfassung der Gedanken ist dann so.
 
Wir stehen immer vor beiden Möglichkeiten im Leben. Ich bin eingeladen Christus anzunehmen und in mein Leben einzulassen oder ihn bewusst auszulassen aus meinen Leben und ihn verdrängen. Es kommt auch auf mich an.




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Diese Seite wurde am 27. September 2005 von Familie Wimmer erstellt.