Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 7.Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 8. Mai 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Joh 17, 1-11a
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Leben im Geist
von Jesus
dem Fürbitter

 
Einleitung:
 
Dieser Sonntag vor Pfingsten blickt auf Pfingsten.
 
Pfingsten, die Vollendung und „Fülle“ von Ostern ist nahe. Wir hören heute den Anfang des Hohen Priesterlichen Gebetes von Jesus nach Johannes. Jesus lehrt uns so zu beten um den Geist. Da dürfen wir uns also Jesus anschließen. Denn der Heilige Geist ist die Grundlage unseres Christenlebens. Der heilige Geist ist ja die Weise und die Art der Gegenwart Gottes unter uns. Das ganze kirchliche Wirken geht vom heiligen Geist aus. Das sage ich in Hinsicht auf das, wenn es kirchliches Tun überhaupt ist. Das muss man immer wieder überprüfen und Gewissenserforschung dabei halten.


Hauptteil:
 
Jesus! Zum Leben als Christ bist du unsere Hilfe.
 
Du bist unsere Hilfe für das Erlangen des Heiligen Geistes. Mögen wir das im Leben immer wieder erbitten.
 
Mögen wir so mit Maria vereint einmütig wie die Jünger versammelt sein wider im Abendmahlssaal.


1: Jesus ist als Hoher Priester unser Mittler des Lebens aus Gott.
 
Jesus als Beter wird uns vorgestellt. „Dies sagte Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach.“ Jesus blickt auf zum Vater. Er ist nicht gefangen von uferlosen Problemen. Jesus schaut über die Probleme hinaus in den Himmel. Jesus schaut auf zum Himmel. Jesus schaut in den letzten Urgrund von allen, in die grenzenlose herrliche Liebe zum Vater. Der Vater ist ihm wirklich Alles. Jesus ist ganz Sohn, vielgeliebter Sohn. Er ist nur Sohn. Jesus ist seinem Vater mit seinem ganzen Wesen zugewandt. Jesus ist seinem Vaterganz hingegeben. Jesus ruft ihn den Vater, sein vertrautes Du. Das ist ein sehr einfaches Beten. Dieses beten braucht nicht viele Worte, Gedanken und Vorstellungen. Jesus will damit von seinem Vater nur dieses. Du darfst mir Vater sein und als Vater an mir handeln. Da kann alles andere zurücktreten. Wenn wir da Jesu Wort nochmals bedenken. Er will für uns Weg und Wahrheit und das Leben sein, so gilt das gerade für das Bitten um den Heiligen Geist. Denn gerade als Sohn ist er ganz erfüllt vom Geist. So ist Jesus für unser Leben im Geist der Weg. Er, Jesus ist für uns der Glaubensweg zu Gott auch unseren Vater. Im Beten zeigt Jesus das Ziel unseres Glaubensweges. Es ist auch unsere innige Vereinigung mit Gott den Vater durch Jesus.
 
Durch Jesus wird sein Vater auch unser Vater. Durch Jesu Leiden und Sterben macht Jesus das für uns möglich. Das alles ist in der Taufe in uns grundgelegt. Jesus Christus ist die Ermöglichung unseres Lebens im Geist. Paulus sagt dazu noch.
 
„Strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus thront zur Rechten Gottes. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische.“ Es geht um das göttliche Leben in uns, um das Gnadenleben. Jesus ist der Mittler dafür und in den Heiligen auch die Vermittlung. Jesus ist für uns die Wahrheit dafür und das Leben. Paulus sagt auch. „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen. Der Geist jedoch tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.“ Der Heilige Geist tut es mit Jesus. Jesus hilft uns schon dadurch, wie er betet.

2: 

Was tut Jesus als Hoher Priester. Im Gebet zum Vater sagt uns Jesus,
wie er die folgenden Stunden seines Leidens und Sterbens versteht.
 
Jesus betet da in Gemeinschaft mit seinen Jüngern. „Die Stunde ist da.“ Das wusste Jesus. Jetzt geht es um das Größte. Jetzt geht es um die letzte Liebe und Verherrlichung in Kreuz und Auferstehung. Im Gebet kommt alles zum tragen, wie Jesus sein Leben und sein Leiden und seinen Tod als gehorsam liebender Sohn versteht. „Ich habe dich auf Erden verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei hatte, bevor die Welt war.“ So betet der einzig vielgeliebte Sohn, der Menschensohn. Jesus nimmt auch die vom Vater so festgesetzte Stunde gehorsam an. Jetzt ist die Gnade des rechten Augenblicks da. Jesus kann da alles überschauen. Jesus sieht das alles auf ihn Zukommende vom Vater her und auf den Vater hin. Was auf der einen Seite ein Triumph des Widergöttlichen ist, die Nacht und damit auch die Stunde der Finsternis, ist von de Seite Gottes her die Stunde der Verherrlichung des Vaters und des Sohnes durch die Lebenshingabe des Sohnes bis zum Tod am Kreuz. Jesus aber weiß.
 
Er hat ein Anrecht allein auf uns Menschen. Jesus will ja uns ewiges Leben schenken. Jesus sagt deshalb im Gebet weiter. „Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges leben schenke.“ Jesus bittet zuerst damit für uns. „Für sie bitte ich.“ Jesus tut das deshalb. „Aber sie sind in der Welt.“ Wir brauchen also die besondere Gebetsunterstützung von Jesus Christus. Wir sind ja in der Welt sehr gefährdet. Worum bittet Jesus. Jesus sagt es dankend vor seinen Jüngern Gott dem Vater. Jesus bittet. Das ewige Leben soll in uns nicht verloren gehen.
 
„Das ist das ewige Leben: dich den einzigen wahren Gott zu erkennen und Jesus Christus, denn du gesandt hast.“ Ewiges Leben ist Leben im Geist. “Und erneigte das Haupt und gab den Geist auf.“ So schildert Das Johannesevangelium das Sterben Jesu. So zeigt uns Jesus die Quelle des heiligen Geistes für uns. Und die Quelle ist in seinem Opfer am Kreuz in der Messe wirkmächtig gegenwärtig.

3: Was deckt Jesus aber bei uns auf?
 
Jesus fragt uns mit diesem Gebet. Wollt ihr das annehmen? Könnt ihr mir da folgen? Wie weit seid ihr da fern von mir! Jesus ladet uns ein, ihn zu lieben. „Wenn ihr mich liebt.“ Es gilt bei jedem Gebet, sich in diese Gegenwart Jesu zu versetzten. Fragen wir. Will ich als Christ wirklich zum Leben finden? Oder sehe ich im Christ sein nur Pflichten und Gebote und Verbote. Jesus betet auch für uns darum. Dass wir doch Gott lieben, und seine Liebe im Leben auch annehmen. Den Worten Jesu steht entgegen einem verschwommenen vielgestaltigen religiösen Pluralismus. Der moderne Mensch baut sich ja vielfach seine Religion selbst zusammen. So ist unsere Zeit eine Zeit der Bewährung. Wir können auf vielfältige Weise zu Fall kommen. Wie leicht täuschen wir uns da selbst. Denken wir daran. Was suchen wir wirklich bei der Messfeier. Ist all unser Tun wirklich ein Ausdruck unser Sehnsucht nach Jesus. Wollen wir uns wirklich von ihm ergreifen lassen? Bitten wir deshalb um den Geist der Wahrheit, dass er uns in die ganze Wahrheit führe. Da meine ich Wahrheit ganz umfassend. Will ich Jesus folgen, dass die Mitfeier der Messe auch bei mir Verherrlichung Gottes wird? Sonst stimmt die Klage Jesu auch für uns. „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen. Ihr Herz aber ist weit weg von mir.“

4: Worum dürfen wir also in der Kirche bitten?
 
Jesus! Hilf uns, dass auch unser Leben deiner Hingabe folgen kann.Denn es gilt. Alles Reden über Gott muss einmal einen Punkt haben und muss zum Reden mit Gott werden. Auch die Predigt ist dazu da, dass die Menschen dazu hingeführt werden, zu Gott „DU“ zu sagen, ihn anzureden im Gebet und dass dann das ganze Leben zu einer Gebetshaltung wird. Jesus ist die Ermutigung zu unseren Bitten in engster Gemeinschaft mit ihm, unseren Hohenpriester. Die Kirche im Gesamten lebt von Jesus diesen unseren Hohenpriester. Er ist vom Himmel her erhöht zur Rechten des Vaters und tritt so mit seinen ganzen Leben für uns ein. Jeder Priester tritt so in der Person Jesu Christi auf. Der Priester vertritt Jesus als Haupt der Kirche und übt so seinen Dienst aus. So wird unser Leben im Glauben ein Leben im Geist.


Schluß:
 
Was heißt das auf den Punkt gebracht?
 
Jesus wir danken dir für dein Eintreten für uns. So bist du für uns allezeit da. So dürfen wir dir begegnen.
 
Zum Evangelium von Joh 17.
 
Dieses Evangelium ist keine Mitschrift des (historischen) Betens Jesu. Der Heilige Geist offenbart es als Höhepunkt des Evangeliums, als gebetetes Evangelium. Jesus aber durchlitt sein Leiden und Sterben vor dem Vater auch so betend. Dieses Hingabegebet und Sterbegebet des Gottessohnes in Kreuz und Auferstehung geschieht aber im Heiligen Geist. Das Beten Christi ist Leben und Leben Christi ist Gebet.




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Diese Seite wurde am 24. Juni 2005 von Familie Wimmer erstellt.