Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 5.Sonntag in der Fastenzeit

Gehalten am 13. März 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Joh 11, 1-45
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Christus erneuert seine Kirche
und damit auch die Pfarre.

Pastorale Vorbemerkungen zur Predigt.
 
Ich möchte den Mitfeiernden der Messe klar machen, was Jesus sagt. „Wer an mich glaubt, wird leben.“ Das muss auch gesagt werden und die Hörer dafür zur Glaubensentscheidung aufgerufen werden. Christus weckt den Glauben in seiner Vollgestalt. Dieses Evangelium prägt auch die Begräbnisliturgie der Kirche.


Einleitung:
 
Stellen wir immer wieder die Lebensfrage. Ich habe das öfters auch genannt den Lebensbezug. Das braucht es besonders für das Leben in der Kirche. Er wird für das Wort der Predigt von den Gläubigen eingefordert. Was bedeutet das für mich? Was heißt das für mein Leben, was da gebetet wird und was da gefeiert wird. Wenn ich so frage, kann ich dann auch beten. Darum brauche ich auch ein Glaubenswissen von Jesus Christus. Verschiedene Antworten können an uns heran kommen. Lassen wir uns aber den Weg zur eigenen Antwort den Zugang zu der Kirche nicht verbauen.


Hauptteil:
 
Christus will seine Kirche erneuern.
 
Das sage ich auch zu ihrer Hoffnung auf Jesus Christus. Das Dargelegte setze ich als Kontra zu all dem Geschwätz unserer Zeit, dass sie oft hören müssen. Da singt man ja sehr oft schon für die Kirche ein Grabeslied. Das Geschwätz klingt sehr gescheit und ist leider viel mehr verwirrend für uns. Sagen sie sich immer. Das ist doch die Gnadenhilfe der Kirche, dass ich im Gotteshaus bei der Messe das hören kann und darf und auch ein Anrecht darauf habe, das zu hören, was ich in der Welt so nicht hören kann.


1: Jeder von uns aus der Pfarre wird von Jesus gefragt. „Wer bin ich für euch?“
 
Um darauf zu antworten ist das notwendig. In einem Psalmwort heißt es deshalb. „Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung. Den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.“
 
Deshalb muss Jesus verkündet werden zur Erklärung der Worte Jesu. So ist Jesus dann gegenwärtig im Wort und im Sakrament. Ohne Verkündigung bleibt Jesu Gegenwart verborgen, uns unbekannt. Verkündigung und Lehre ist auch das heutige Evangelium. Dieses Evangelium dürfen wir uns anschaulich vorstellen und so es auch auf unser Leben beziehen. Wir machen aber auch damit einen Blick in das Erdenleben Jesu. Darum können wir es umso leichter dann auf unser Leben beziehen. Orte, Namen und Zeitpunkt der Geschichte und auch die Art der Erkrankung verweisen auf ein geschichtliches Ereignis. Dann wird Jesus auch in seiner Menschlichkeit geschildert. Da ist zu beachten das Zwiegespräch von Jesus und Martha und Maria. Die Schwestern bitten Jesus unaufdringlich. Jesus Aber ist Herr der Situation. Jesus reagiert nicht automatisch auf Knopfdruck Jesus ist hier nicht von den menschlichen Bedürfnissen getrieben. .Jesus zeigt. Ihn beherrscht die Verherrlichung des Vaters. Dies ist aber auch seine Verherrlichung .Jesus steht aber auch hier unter dem Gesetz der ihn bestimmenden Zeit. Johannes aber hat dieses Ereignis zueinen Evangelium für uns gemacht. Das kann nicht mehr überboten werden. Jesus spricht darin so zu der Kirche und den Christen, die ihn nicht mehr sehen können und macht ihnen seine Gegenwart so geistlich gewiss.
 
Jesus spricht als der erhöhte und verklärte Herr. In dieser Totenerweckung offenbart Jesus Christus auch seine göttliche Macht. So ist Jesu Wort auch göttliche Selbstoffenbarung. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt wird leben, auch wenn er stirbt und wer im Glauben an mich lebt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“ Und für das Leben der Kirche gilt dann. „Wer an mich glaubt, wird leben.“ Für die Kirche ist darum dann die Totenerweckung des Lazarus ein Zeichen, letztlich das Größte der Zeichen Jesu, das unmittelbar auf seinen Tod und seine Auferstehung hinweist.

2: 

Jesus können wir begegnen, und seine wirksame Gegenwart auch erfahren.
 
Wenn wir aber auf das vergessen, verschwindet Jesus in einem nebelhaften Dunkel. Die Feier der Messe wird dann nichts sagend und fad. Es kommt also auf uns an, wie wir die heilige Messe erfahren. So darf ich das Ereignis der Totenerweckung von Lazarus geistlich für mich verstehen. Jesus geht in seinen Worten von der bloß leiblichen Totenerweckung weit darüber hinaus. Jesus spricht von einem Leben, das auch durch den eigenen Tod hindurch nicht vergeht und aufhört. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ Dafür ist diese Totenerweckung von Jesus an Lazarus das größte Zeichen. Jesu kann diese Worte zur Martha sagen. Jesus findet bei ihr auch eine Glaubenszustimmung ganz im kirchlichen Sinn. „Martha antworte ihm: Ja Herr ich glaube, dass du der Messias bist, der in die Welt kommen soll.“ Lazarus ist hier aber das schweigende Werkzeug in der Hand Gottes, damit viele zum Glauben kommen. Für die Getauften heißt das nun. Das soll sie auch in ihren Glauben an Christus festigen. Die überragende, jedes menschliche begreifen übersteigende Größe Jesu Christi wird offenbar. Ein verwesender Leichnam wird ja neu geschaffen. Jesus verheißt ein Leben, das auch gerade durch den Tod nie wieder zerstört wird. Dieses Evangelium will immer wieder zum Zeichen für die Kirche werden. Jesus Christus wirkt so den Glauben in seiner Vollgestalt. Getaufte können das als Kraft im Heiligen Geist erleben und erfahren und haben dann auch Glaubensmut und Hoffnung für die eigene Lebenshingabe.

3: 

Christuserkenntnis will auch Selbsterkenntnis sein.
Nur so kann ich meinen Glaubensweg gehen.
 
Jede Begegnung bringt auch Selbsterfahrung. Für die Begegnung mit Jesus Christus gilt das noch mehr. Selbsterfahrung vor Jesus ist ja dann auch ein wichtiges Kennzeichen, dass es eine wirkliche Begegnung mit Jesus im Glauben da ist. Dazu kommt dann. Das richtige Hören auf das Evangelium ist so auch eine gute Gewissenserforschung. Die hängt ja mit meiner Selbsterfahrung zusammen. Wie sehr haben wir die notwendig. Was sagt das Evangelium dazu.
 
Ich darf da zuerst auf die andere Schwester des Lazarus Maria schauen. Auch Maria klagt ohne Glauben. Ihr Wort im Evangelium ist mehr ein Vorwurf an Jesus.
 
„Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“
 
Achten wir besonders auf diesen Unglauben in der menschlichen Trauer. Wie viele hat er schon auch in leidvollen Situationen getroffen.
 
Ich darf aber selbst das begraben sein von Lazarus geistlich deuten. Was ist bei mir da in meinem leben, was mich als Mensch wie in einem Grab einschließt und zumauert? Das bekomme ich dann selber auch nicht mehr heraus. So viele Ängste lasten wie ein Grabstein auf meinen Leben. Der Glaube an Christus hebt sie dann weg und löst auch alle meine Binden und lässt mich wieder leben. Auch ich kann also Lazarus sein. Ich kann also so einer sein, den Jesus herausruft und wieder lebendig macht. Wenn Unglauben absoluter Tod ist und damit Verweigerung der Zustimmung zu Jesus Christus. Dann ist das Grab des Lazarus ein sprechendes Zeichen für den Tod unseres Christseins. Jesus aber ruft zu einem Glauben, der über jede menschliche Erwartung hinausgeht. Dieser Glaube geht aber auch hinaus über jede menschliche Vorstellung. In dieser Situation sind wir in der Kirche und damit auch in unserer Pfarre. Die Pfarre ist von Jesus angerufen. Wie viele solche Gläubige im Sinne Jesu geben es hier?

4: Jesus erneuert all mein Glaubensleben als Glied der Kirche.
 
So darf ich mir das Leid der Maria vorstellen und wie ihr Jesus hilft, dass sie sich Jesus wieder anvertrauen kann. So darf ich an das Vorbild der Martha denken, wie sie eine wahrhaft bekennende Christin ist. Dafür möge uns Jesus auch in der Pfarre ermutigende Beispiele schenken. Die können dann auch vielen anderen helfen. So spreche ich natürlich vom kirchlichen Leben. Das darf nie abgelehnt werden. Jesus und die Kirche kann ich nie auseinander reißen.


Schluß:
 
Zusammenfassung des Dargelegten:
 
Es geht um eine Erneuerung des Glaubenslebens in der persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. Das ist dann wahrlich eine Reifung des Christseins, wie sie die Pfarre braucht.


Nachbemerkungen für den 5. Fastensonntag:
 
1.   Jesus kennen lernen.
 
  Weil so viel zuerst äußerlich ist in unserem Leben, wird das zuerst als Wissensanhäufung über Jesus angesehen. Wie wenig wollen wir darum Jesus kennen lernen? Ich will aber als Seelsorger dazu immer wieder ermuntern.
 
2.   Über unser Leben angesichts Jesu ist nachzudenken.
 
 Das eigene Leben wird so oft ganz von Gott losgelöst gedacht. Wir reden vom Schicksal, das uns getroffen hat. Was verheißt du mir Jesus aber mit diesem Evangelium? Das ist sehr wichtig. Das gibt mir ja eine große Horizonterweiterung für mein Dasein auf Erden. Du verheißt für mich ein Leben in der beseeligenden Gemeinschaft mit dir.
 
3.   Die eigentliche Lebensfrage stellen heißt die Frage nach meinen Lebenssinn stellen.
 
  Dann weiß ich auch, wofür ich auf Erden bin. Das ist eine Katechismusfrage. Warum hat mich Gott geschaffen?
 
4.   Die Glaubensfrage ist damit auch durch Jesus beantwortet.
 
 Sonst wird das Wort Glaube in so verwirrender Weise gebraucht und ist meistens sehr oft nur eine Schutzbehauptung für eine gewisse Zeit und auch vor mir selbst, um meine innere Leere zu übertönen.
 
5.   Wie ist das sich vorzustellen, die Erneuerung des Glaubenslebens in der Pfarre?
 
 Es mögen sehr viele wieder zu Jesus finden. Es mögen viele in der Pfarre den lebendigen Jesus entdecken. So habe ich schon oft um Bekehrung der Pfarre gebetet.
 


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Diese Seite wurde am 9. März 2005 von Familie Wimmer erstellt.