Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum Fest des hl. Stefanus
2004 überarbeitete Online Ausgabe der Predigt von 2003.

Gehalten am 26. Dezember 2003 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
 
Evangelium:   Mt 10, 17-22
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet.

Einleitung:
 
1.    Der heutige Tag ist wieder ein Anlass, über das Martyrium als wesentliches Glaubenszeugnis nachzudenken und seine Bedeutung auch für unsere Zeit zu erwägen. Martyrium heißt ja Zeugnis. Bezeugt wird das Christ sein im Glaubensleben mit der Lebenshingabe. So kann ich auch von der Zeugenschaft des christlichen Glaubens sprechen. Daran soll man Christ sein erkennen. Aber damit ist auch zu bedenken. Wie viel steht dem entgegen. Zuerst ist es wohl Menschenfurcht. Wie bin ich selber als Mensch? Unsere Standhaftigkeit im Christ sein bringt Segen. Darin ist auch einbeschlossen unsere Glaubenstreue.
 
2.    Zu dem heutigen Tag passt sehr gut, etwas über die Standhaftigkeit zu sagen, was gerade die Heiligen auszeichnet, die wir Märtyrer nennen. Standhafte Gläubigkeit ist innerlich gefestigte Gläubigkeit. Wie bin ich physisch als Mensch auch gefestigt? Wie weit ist mein Menschsein angstbesetzt? Das hängt auch von meiner Lebensgeschichte ab. Haben wir da nicht auch einen Grund, gerade deshalb zu Jesus zu gehen in die Messfeier. So können wir dann immer wieder einer gottfernen Welt entgegentreten.


Hauptteil:
 
1: Das Evangelium ist eine Jüngerunterweisung.
 
Jesus hat sich, nach dem er bei den Volksmassen abgewiesen worden war, der besonderen Jüngerunterweisung gewidmet. Nach Ostern war das alles auch Taufunterweisung. Die Worte Jesu sind dann Worte des erhöhten Herrn an seine Christen. Jesus sagte damit auch, was sie erwartet. Jesus sagte ihnen aber auch Verheißungen und damit den Segen und darin den Beistand des Heiligen Geistes. Der ist in der Bedrängnis sehr wichtig. Jesus stellt ihnen sein Beispiel vor Augen. Sie nehmen ja an seinem Schicksal teil. Aber das alles zeigt den Christen. So nehmen sie teil am Leben Jesu des Verfolgten in dieser Welt. Jesus ist in die große Bedrängnis gekommen. Auch wir dürfen an seinem Schicksal teilnehmen. Da können wir ausharren in Standhaftigkeit. So nehmen wir teil an der Königsherrschaft Christi.

2: Stefanus ist damit auch ein besonders Gesegneter.
 
Er ist ein sehr aktueller Heiliger und die gute Erklärung es Evangeliums. Gesegnete bringen Christus in die Welt. Auch Stefanus tat es in seiner Umgebung. „Stefanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter den Volk.“ Von Stefanus erzählt die Apostelgeschichte. Man konnte ihm nicht widerstehen, weil solche Weisheit und Kraft aus seinen Worten kamen. Aber das machte seine Gegner nur noch erbitterter. Sehen wir doch auch da den Segen Gottes am Werk. Dieser Segen des Heiligen Geistes festigte nur noch mehr seine Standhaftigkeit. Da merkte er auch. So lebt ja auch Christus in mir. Paulus sagt dazu für uns bestätigend. „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ „Es genügt dir meine Gnade. Sie kommt in deiner Schwachheit zur Vollendung.“ So sieht de gläubige Kirche den Sieg der Gnade Christi, des Mensch gewordenen Gottessohnes. So zeigen sich auch da schon die spannungsgeladenen Konsequenzen der Menschwerdung Christi. Die wird es so immer wieder geben. Aber das Leben im Gesegnet sein in Christus braucht die Menschenwelt zur Rettung. Das zeigt sich auch als Notwendigkeit in unserer Zeit, erkennbar aus den Nöten unserer Zeit. Sie Gesegneten zeigen uns dann eine lebendige Kirche im Glauben an Jesus Christus. Das besagt ja dann. Wir glauben an die heilige Kirche und an die Gemeinschaft der Heiligen. So wird es in der Kirche Standhaftigkeit geben, aber auch Zaghaftigkeit und Wankelmut. Es wird aber auch weiter schwache Christen geben, die geistlich in der Liebe zu Christus nicht wachsen. Wir können sie mitnehmen in der Bramherzigkeit Gottes Jesus Christus. In der Verfolgung sind es dann die Abgefallenen Christen. Es war dann ein opportunistisches Christentum, das sie lebten. Das aber hielt in ihrem Leben nicht stand. Gebe uns Jesus seinen Geist, dass inmitten unserer menschlichen Ängste Jesus in seinem Geist unseren Mut stäken kann und darf.

3: Stefanus bleibt standhaft auch vor seinen Gegnern.
 
Das war auch so vor dem Hohen Rat so. Er tritt vor seinen Gegnern prophetisch auf. Er sagt ihnen auch ihre Sünde gegen den Heiligen Geist. „Ihr Halsstarrigen, ihr, de ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetz, eure Väter schon und nun auch ihr.“ Er tritt vor ihnen als Zeuge Jesu auf. Die Apostelgeschichte lässt Stefanus eine lange Rede halten und darin die ganze Heilsgeschichte Gottes auf Jesus hin als Zielpunkt allen Heilshandelns Gottes sehen und erklären. Das Zeugnis des Stefanus im Heiligen Geist und damit seine gläubige Standhaftigkeit gipfeln im Bekenntnis zu Jesus Christus vor dem Hohen Rat. (v55-56) „Er aber erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur rechten Gottes stehen.“ Jesus stärkt so seinen treuen Zeugen. Und in dieser geistlichen Stärkung kann Stefanus dann sein tapferes Bekenntnis in Standhaftigkeit vor dem Hohen Rat dann ablegen. „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ Man kann aber Stefanus nur beikommen, in dem man ihn zu vernichten trachtet. Das weiß auch Stefanus. Man steinigt ihn. Das macht ihn aber noch standhafter im Herrn. Er lebte als echter Jünger Jesu und stirbt auch wie Jesus, in dem der wie Jesus für seine Mörder betet. „Herr Jesus nimm meinen Geist auf.“ Stefanus betet auch für seine Mörder. „Herr! Rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Gegner haben auch wir. Sie formieren sich neu in unserer Zeit. Wie können wir standhaft sein und bleiben? Was brauchen wir da für eine geistige Ausrüstung gerade jetzt? Jeder muss auf diese Frage Antwort geben.

4: Was sehe ich da für die Kirche am wichtigsten?
 
Das Schicksal der Kirche ist das Schicksal Jesu. Der verfolgte und bedrängte Jesus ist auch die verfolgte und bedrängte Kirche. „Saul! Warum verfolgst du mich?“ „Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen.“ Aber das alles kann den Sieg des Reiches Gottes nicht aufhalten, wenn die Kirche mit und in Jesus bereit ist den Weg der Erniedrigung zu gehen. Die Kirche wird aber auch in unseren Tagen neu Bedrängnis erfahren. Sie können gar noch mehr werden. Aber durch Christus wissen wir. Glauben wir fest daran und halten wir uns an den Glauben der Kirche. Wir sind nicht auf der Verliererseite.


Schluß:
 
Fassen wir es zusammen:
 
Leben wir mit Christus im lebendigen Glauben und sterben wir mit ihm und wir werden leben. Es wächst dann auch die Standhaftigkeit in uns. Da geht es um das Leben mit der Kirche.
 


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Diese Seite wurde am 19. Dezember 2004 von Familie Wimmer erstellt
und am 21. Dezember 2004 zuletzt bearbeitet.