Katholische Aktionen |
| Nachruf von Herrn Pfarrkirchenrat K. Höbartner |
Gehalten am 13. Dezember 2005 bei der Beerdigung von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich/ Österreich. |
| Excellenz, hochwürdige Herrn, liebe Angehörige, geschätzte Trauergemeinde! |
| Es gibt Menschen, die man am liebsten sofort umarmen könnte.
Eduard Öhlinger war keiner von ihnen. Er hatte Ecken und Kanten, die bisweilen auch spitz und scharf waren. Vielleicht macht sein Tod gerade deswegen so betroffen. Eduard Öhlinger war ein Mensch, der suchte: eine Heimat, die ihm unsere Pfarre nicht immer geben konnte – Freunde, von denen er in seinem Leben zu wenige hatte – eine innere Ruhe, die er in seiner geliebten Musik zu finden hoffte. Eduard Öhlinger war ein Mensch der litt: an seiner Unvollkommenheit – an seinen Defiziten – an seiner Krankheit, die er bis zuletzt in ihrer Endgültigkeit unterschätzte und nicht wahrhaben wollte. Er war ein Mensch, der bescheiden war. Eduard Öhlinger war Priester mit einer tiefen Spiritualität, die vorbildlich war und ihn in den dunkelsten Stunden seines Lebens trug. Sein größtes Gut war die Eucharistiefeier, der er bis zu letzt – am Vorabend des Christkönigssonntags – diente. Er war Priester mit einem unerschütterlichen Glauben und einer echten Frömmigkeit. Er war ein geradliniger Prediger, nicht immer von allen verstanden aber treu zu Kirche und Evangelium. Er war auch Theologe: bemüht, die orthodoxen Christen zu verstehen, bei ihnen zu sein – aus ihrer Liturgie und Frömmigkeit Kraft und Mut zu schöpfen – zuweilen ängstlich den Herausforderungen einer sich von Gott emanzipierenden Gesellschaft gegenüber – aber bestimmt in den Antworten darauf – ohne Kompromisse. Eduard Öhlinger war ein treuer Diener unseres Gottes, der sich abmühte, den hohen Ansprüchen gerecht zu werden, wissend, dass wir alle erlösungsbedürftig sind. Es bleibt ein außergewöhnliches Vorbild: sein Kreuz ohne Murren in großem Gottvertrauen und mit tiefem Glauben als Auftrag Gottes anzunehmen – und zu tragen – bis zuletzt. Lieber Herr Pfarrer, ich darf ihnen im Namen ihrer Pfarrgemeinde ein aufrichtiges „Vergelts Gott“ sagen für das, was sie sichtbar und im Verborgenen für uns gewirkt haben. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. Herr, unser Gott. Wir danken dir, dass uns Eduard Öhlinger dein Wort verkündet und in der Feier der Eucharistie das Brot des Lebens gereicht hat. Du allein weißt, wie er für dich und die Menschen in unserer Pfarre und darüber hinaus gewirkt hat. Du kennst seine Erfolge, seine Kämpfe und Leiden, du kennst auch sein Versagen. So wende zum Guten, was er in menschlicher Schwäche gefehlt hat und schenke ihm den ewigen Lohn für seinen Dienst. Amen. |