Tatsache ist, daß im Laufe der Jahrhunderte viele heiligmäßige und begnadete Menschen Erscheinungen von Armen Seelen hatten, ja daß sie einen Blick in das Fegfeuer tun durften. Bei Selig- und Heiligsprechungen sind viele Seelen- Erscheinungen als glaubwürdig anerkannt worden, stets aber nach sorgfältiger, strenger Prüfung, weil die Gefahr der Täuschung groß ist. Die Kirche hat eine tausendjährige Erfahrung, die ihr Mißtrauen gegen Privatoffenbarungen begründet. Um der Wahrheit willen hält sie aber an wirklich bezeugten Erscheinungen fest.

In dieser Kleinschrift geht es nicht um Arme-Seelen- Erscheinungen (diese stehen in anderen Büchern), sondern um die wichtige Frage:

Wir können Gott nicht genug danken, daß wir helfen dürfen, daß wir auch den allerärmsten Seelen helfen dürfen - bei Tag und bei Nacht, bis zu unserem letzten Atemzug.

Was glaubt Ihr, ist die wirksamste und größte Hilfe für die unerlösten Seelen im Fegfeuer? Das ist die

Im Meßopfer erlangen wir nach den Worten des heiligen Gregor von Nazianz "Anteil an Christus, an Seinen Leiden, an Seiner Gottheit." Folglich erhalten die Armen Seelen, wenn wir für sie die heilige Messe aufopfern.

Anteil an Christus, an Seinen Leiden und Seiner Gottheit durch die Gliedschaft am mystischen Leib; und eben dieses Anteilhaben an den Leiden Christi bewirkt den Loskauf von allen Sündenstrafen und ihre Befreiung aus dem Fegfeuer. -

Es gibt nichts Größeres und Wertvolleres auf Erden als das heilige Meßopfer, bei dem täglich Jesu heiliges und heiligendes Blut fließt. Mit diesem Kostbaren Blut Jesu dürfen wir die leidenden Seelen am meisten trösten. Christi Blut ist ein unendlicher Trost und Segen für die in den Flammen sühnenden Seelen. Die Armen Seelen dürsten förmlich danach. Im Fegfeuer wird alles vom Kostbaren Blut betaut und beglückt. - Dieses Blut wäscht Sündenschuld und tilgt Sündenstrafen; es reinigt und vollendet die Seelen.

"Heiland, wir können Dir nicht genug dafür danken, daß Du uns im heiligen Kreuzesopfer auf ungezählten Altären Tag und Nacht Dein erlösendes Blut schenkst, auf daß wir es dem himmlischen Vater aufopfern, sowohl fÜr unsere eigenen sündigen Seelen, als auch für die leidenden Seelen im Reinigungsort. Vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang fließt Dein Blut - ohne Unterbrechung.

Würden wir es mit der ganzen Glut unseres Herzens auffangen und mit einem, unbegrenzten Vertrauen ausgießen, müßten schier für einen Augenblick die Gluten des Fegfeuers erlöschen." -

Ja, in Strömen floß das Blut Christi am Kreuz und es fließt weiter auf unseren Altären, aber es bedarf der Seelen, die dieses Kostbare Blut, diesen höchsten Gnadenschatz, auffangen und weiterleiten an den Ort der Sühne.

Am wirksamsten wird diese Aufonferung, wenn wir uns mit Maria zu Füßen des Kreuzes vereinen und sie kindlich bitten, SIE möge mit ihren mütterlichen Händen das Erlöserblut ihres Sohnes, über alle leidenden Seelen im Fegfeuer ausgießen, besonders auch über unsere Angehörigen, die dort noch leiden müssen sen. Vergessen wir doch diese keinen einzigen Tag! Sie gehören immer zu uns.

"Das heilige Meßopfer, die heilige Kommunion, das Kostbare Blut ist für uns ein so unendlicher Trost und eine solche Erquickung,

daß wir es gar nicht aussprechen können!"

(Die Armen Seelen zur Dienerin Gottes Anna Schäffer von Mindelstetten)

Wenn in der eigenen Pfarrei die heiligen Messen nicht gefeiert werden können, dann bitte an die Missionare in aller Welt denken. Diese sind sehr, sehr dankbar für jedes Meßstipendium. Die Klöster der Heimat vermitteln gerne.

Meßstipendien für "Arme Seelen in der Läuterung" nach der Meinung der Mutter Gottes kann man auch dem "Engelwerk" (Corpus operis SS. Angelorum, abgekürzt COA) schenken.Auch diese heiligen Messen werden in den Missionen gefeiert und stellen eine große Hilfe für die Priester dar, die kein eigenes Stipendium haben, und zum Teil auch für die Armen, die von diesen Priestern betreut werden. Dank der vielen guten Helfer, die spüren wie notwendig die Armenseelenhilfe ist und dafür ein offenes Herz haben, konnte das Engelwerk (kirchlich anerkannt)

schon tausende Meßstipendien an die Mission nach Indien weitergeben. Die Anschrift des Engelwerkes: "Sekretariat COA, Postfach 48, D- 8919 Schondorf.11"
Adresse für Österreich: COA Petersberg, A- 6424 Silz.
Von dort erfahren Sie nähere Einzelheiten.

(Anmerkung von R. Wimmer: Wieweit diese beiden Adressen im August 2001 noch aktuell sind, ist mir nicht bekannt.)

Opfer und Opfermahl gehören zusammen. Beide zusammen sind die Eucharistiefeier, "das Göttlichste von allem Göttlichen", wie der heilige Thomas von Aquino sagt. Wunder seiner göttlichen Liebe! Darum keine heilige Messe ohne heilige Kommunion. Sie nährt das göttliche Leben in uns. Sie heilt und heiligt die Seele. Sie füllt sie mit dem Kostbarsten was es gibt, mit Jesu Fleisch und Blut. Sie löscht die Sündenstrafen. Die Gnaden einer jeden heiligen Kommunion dürfen wir auch den Armen Seelen zuwenden.

"Ja, kann man überhaupt Kommunionen aufopfern?" - Es gibt enge Seelen, die sagen: nein, die Kommunion ist für die eigene Seele, nicht für andere. Dazu schreibt Bischof von Keppler: "Noch eine Möglichkeit, den Anteil an den Früchten der heiligen Messe für die Armen Seelen zu steigern, hat die erfinderische Liebe entdeckt: Die Aufopferung der heiligen Kommunion für sie. Diese Übung verdient alle Empfehlungen." Er hat, recht.

Jesus schaut auf die Sehnsucht deines Herzens, er lohnt die Sehnsucht und das Vertrauen. Er schenkt sich um dieser Sehnsucht willen nicht nur deiner Seele, sondern auch der Armen Seele, für die du die heilige Kommunion empfangen willst. "Gott ist die Liebe." Doch auch hier gilt, wie beim heiligen Meßopfer: kein Anteil für den, der sie nicht geschätzt hat im Leben.

Ist es nicht erschütternd, wenn eine Tochter, die als Arme Seele erscheinen durfte, bitter klagt: "ich bin so verlassen; ich habe eine Mutter und die betet gar nicht für mich, bete doch du für mich!" - Oder wenn eine andere erscheinende Seele fleht: "Bete mit mir und schenk mir noch mehr Gebete, bei dir finde ich Ruhe."

Zur heiligen Gertrud sprach einmal der Herr: "Ich habe ein besonderes Wohlgefallen an den Gebeten, die man für die Verstorbenen an mich richtet." -

Und wieder vernahm sie aus seinem Mund:

"Jedes Mal, wenn durch dein Gebet und Opfer eine Seele das Fegfeuer verlassen darf, machst du mir eine so große Freude, als ob du mich selbst der Pein entreißen würdest."

"Wenn man wüßte, welche Macht diese guten Armen Seelen über das Herz Gottes haben und welche Gnaden man durch Ihre Fürbitten erlangen kann, sie wären nicht so sehr verlassen! Man muß viel für sie beten, damit sie viel für uns beten." - So der heilige Pfarrer von Ars.

Barmherziger Gott! Das nun beginnende Meßopfer und alle heiligen Messen, die heute auf der ganzen Welt dargebracht werden, opfere ich Dir auf für die armen Sünder, die im Todeskampf liegen und heute noch sterben werden, und für die Armen Seelen im Fegfeuer. Möge das Kostbare Blut Jesu ihnen Barmherzigkeit und Erlösung erlangen. Amen.

alle leidenden Seelen aus dem Fegfeuer heimzuholen in Dein ewiges Reich der Herrlichkeit.

Herr, erbarme Dich der Armen Seelen.

(Teilablaß)

Christus, erbarme Dich der Armen Seelen.

(Teilablaß)

damit auch sie Dir danken und mit allen Engeln und Seligen ohne Unterlaß wie aus einem Munde rufen können: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit!

(Teilablaß)