20. März 2003


Erklärung des Bamberger Erzbischofs
Prof. Dr. Ludwig Schick zum Ausbruch des Irak-Krieges

 

Liebe Mitchristen im Erzbistum Bamberg,
alle Menschen guten Willens!

 

Der Krieg im Irak hat heute Nacht begonnen. Unsere Bitten und Gebete, Demonstrationen und Dialoge scheinen keinen Erfolg gehabt zu haben. Hat Gott unser Rufen und Flehen nicht gehört? Warum fallen die Bomben und marschieren die Soldaten mit schweren Geschützen und Waffen trotz unserer Bemühungen, den Krieg im Irak zu verhindern? Warum lässt Gott das zu? Auf diese Fragen kann ich Ihnen keine Antwort geben. Gottes Gedanken sind von den Gedanken der Menschen so weit entfernt wie der Himmel von der Erde (vgl. Jes 55,8), mit dieser Feststellung der Bibel muss auch ich mich begnügen und trösten. Vielleicht sind wir Menschen noch nicht reif und bereit für den Frieden Gottes.

Ich danke Ihnen für Ihre Gebete, Ihre Gespräche, Ihre Mahnwachen, für all Ihren Einsatz um den Frieden auf der Erde in den letzten Tagen und Wochen; es war nicht umsonst. Ich bitte Sie eindringlich, lassen Sie in Ihren Bemühungen jetzt nicht nach. Beten Sie weiterhin um den Frieden. Zeigen Sie mit allen Ihren Möglichkeiten, dass Sie dauerhaften Frieden auf der ganzen Erde für alle Menschen wollen. Jetzt sind unsere Aufrufe, unsere Gottesdienste, unsere öffentlichen und privaten Gebete für den Frieden noch wichtiger. Zugleich bitte ich Sie auch, die nun nötig werdenden humanitären Hilfen für die Betroffenen im Irak, die Flüchtlinge in der Region sowie für alle, die von diesem Krieg geschädigt werden, mit allen Ihren Kräften zu unterstützen.

Gott will Frieden für uns alle. Glauben wir weiterhin und jetzt umso mehr daran und tun wir alles, um dem Frieden Gottes die Wege in unsere Welt zu bereiten.

In Sorge, Gebet und Hoffnung mit Ihnen verbunden

Ihr Bischof

+ Ludwig
Erzbischof von Bamberg

 


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Diese Seite wurde am 27. April 2003 von Familie Wimmer erstellt.