Liebe Mitchristen!

Es würde mich sehr freuen, wenn Sie die Seligpreisungen der Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium abschreiben und daneben die sieben Hauptsünden setzen würden. Diesen Zettel könnten Sie in der diesjährigen Fastenzeit jeden Tag lesen und betrachten. Diese Form ist eine Hilfe, die Wurzelsünden beherrschen zu lernen. So könnten Sie, liebe Schwestern und Brüder, zu Menschen der Seligpreisungen werden.

So schreibt unser Erzbischof in seinem Fastenhirtenbrief 2003. Wir haben Ihnen diese Arbeit abgenommen:


Ich möchte Ihr Augenmerk auf die sogenannten sieben Hauptsünden richten.

Es sind: Stolz, Habsucht, Zorn, Neid, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Trägheit.

Sie werden auch Wurzelsünden genannt, weil sie die Ursache für viele andere Sünden sind. Ich versuche sie zu überwinden, indem ich jeden Tag morgens die acht Seligpreisungen, wie sie im Matthäusevangelium beschrieben werden (vgl. Mt 5,3-10), mir vergegenwärtige.


„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich“.
Mit der Haltung der Demut und Bescheidenheit wird der Stolz überwunden und das „Himmelreich“ der gegenseitigen Anerkennung und Akzeptanz erlangt.

„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden“.
Gemeint ist hier die Trauer über Ausbeutung, Unterdrückung und Ungleichheit in unserer Welt. Wer an diesen Missständen leidet, der kämpft gegen die Habsucht an, die die Wurzel dieser Übel ist. Er wird getröstet. Denn er erlebt, dass sich Geschwisterlichkeit, Freundschaft und Solidarität ausbreiten.

„Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land besitzen“.
Mit der Gewaltlosigkeit oder Sanftmut wird der Zorn besiegt, der verletzt, weh tut und Beziehungen oft für lange Zeit zerstört. Geduld, Wohlwollen und Güte kehren ein.

„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; sie werden satt werden“.
Wer Gerechtigkeit für alle will, der ist nicht neidisch. Er erkennt, dass wir alle verschieden sind und jedem das zukommen muss, was jeder Einzelne braucht. Er freut sich an den unterschiedlichen Begabungen und Talenten, die bereichern. Mit der Gerechtigkeit ist die Barmherzigkeit verbunden. Sie lässt auch den Schwachen und Armen Gerechtigkeit zukommen. Sie weiß, dass jeder auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Deshalb: „Selig, die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“ Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind die Mittel, die den Neid überwinden.

„Selig, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
Die, die reinen Herzens sind, verfallen nicht der Unkeuschheit, die sich nicht nur auf das sexuelle Leben bezieht. Die christliche Tradition meint mit diesem Begriff die Haltung der Egozentrik, die alles an sich reißt, für sich benutzt und verbraucht. Die, die reinen Herzens sind, begegnen mit Ehrfurcht und Hochachtung jedem Nächsten, aber auch der Tier- und der Umwelt. Sie gehen mit jedem und allem um, wie es Gott bestimmt hat und will.

„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Die Unmäßigen stiften Unfrieden, weil sie das Gefälle zwischen Arm und Reich, Nord und Süd, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Rassen und Ländern, Jung und Alt vergrößern. Selig, die Frieden stiften, der mit dem Ausgleich der Interessen und der Anerkennung der Gleichheit aller in Würde und Stellung beginnt - sie heißen Kinder Gottes.

„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich“.
Wer um der Gerechtigkeit willen Verfolgung erleidet, der kämpft für sie. Er ist also nicht träge. Er ist keiner, der nur egoistisch sein Schäfchen ins Trockene zu bringen sucht und um des eigenen Wohlbefindens willen auch faule Kompromisse eingeht. Der Einsatz für die Gerechtigkeit zu Gunsten aller, der sich auch nicht durch Verfolgung einschüchtern lässt, überwindet die Trägheit.

 

Die Pfarrei St. Martin hat die Idee aus dem Fastenhirtenbrief 2003 unseres Erzbischofs von Bamberg, Prof. Dr. Ludwig Schick als Beilage zur Gottesdienstordnung umgesetzt.
Wirklich eine gute und hilfreiche Idee, vielleicht nicht nur für die Fastenzeit.



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Diese Seite wurde am 15. März 2003 von Familie Wimmer erstellt.