Petrus und Paulus

JAHR DES GLAUBENS

Zum 1900jährigen Todestag
der Apostelfürsten Petrus und Paulus


A. Petrus

Durch Petrus ist für die katholische Kirche unbedingt das Bekenntnis zum Papsttum gegeben. Zur Begründung des Papsttums dienen drei Tatsachen:

I. Nach dem Ausweis des Neuen Testamentes gab es schon im Kreise der Apostel einen Träger des Primates (Leitungsgewalt), nämlich den Petrus:

1. Christus hat dem Petrus den Primat angedeutet: er gab ihm einen Namen, der nur auf ein Amt hinweisen konnte. "Von nun an sollst du Petrus heißen!" Jo 1, 42.

2. Christus hat dem Petrus den Primat verheißen:

a) "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen!" Mt 16, 18.

b) "Du aber, wenn du bekehrt sein wirst, stärke deine Brüder!" Lk 22, 32.

3. Christus hat dem Petrus den Primat übertragen: "Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!" Jo21, 17.

4. Petrus hat den Primat wirklich ausgeübt: er leitet die Wahl des Matthias, Apg 1, 15; er hält die erste Predigt, Apg 2, 14; er leitet das Apostelkonzil, Apg 15, 7; er unternimmt die erste Visitationsreise, Apg 9, 32.

5. Der Primat des Petrus wurde auch anerkannt:

a) von den Mitaposteln: sein Name wird in den Evangelien 60mal erwähnt; in den vier Apostelkatalogen wird er an erster Stelle genannt: Mt 10, Mk 3, Lk 6, Apg 1;
b) von der jungen Kirche: lateinische und griechische Kirchenväter betonen die Vorrangstellung des Petrus. Auf den Konzilien zu Ephesus (431), Chalcedon (451), Konsantinopel (680) wird sie feierlich bestätigt.



II. Das Fortbestehen des Primates erscheint notwendig:

1. als Garant für die Einheit der Kirche, Jo 17, 20;

2. als sinnvolles Weiterbestehen der dem Petrus übertragenen bleibenden Ämter, Gewalten und Vollmachten: Felsenamt, Schlüsselgewalt, Binde- und Lösegewalt, Mt 16, 18 ff.

III. Die Anwesenheit des Petrus in Rom steht fest. Deshalb ist der jeweilige Bischof von Rom Träger des Primates. Diese Anwesenheit ergibt sich aus einer Reihe von Dokumenten, Monumenten sowie durch Ausgrabungen, die einen hohen Sicherheitsgrad erbrachten.

B. Paulus
Paulus gilt in der Kirche als:

1. Apostel der besonderen Vorsehung, der jene Mächte in seiner Person vereinigte, mit denen sich die junge Kirche auseinandersetzen mußte: Judentum, Griechentum, Römertum, denn er war:

a) ein Jude durch seine Abstammung,
b) ein Grieche durch seine Bildung,
c) ein Römer durch Besitz des römischen Bürgerrechts.

2. Apostel der theologischen Tiefe: er erfaßte zutiefst das Wesen der Kirche als "mystischen Leib Christi". Seine Briefe sind eine Quelle erhabenster theologischer Gedanken.

3. Apostel der außergewöhnlichen Weite:

a) durch die Weite seines Wirkens: er ist der Völkerapostel,
b) durch die Weite seines Geistes: er erkannte, daß die Vorrangstellung Israels beendet war.



C. Petrus  u n d  Paulus

I. In der Urkirche:
Paulus anerkennt den Primat des Petrus:
1. er geht nach Jerusalem, um den Petrus zu sehen, Gal 1, 18 f;
2. er bezeichnet ihn mit dem Namen "Kephas = Felsenmann";
3. er betont mehrmals seine besondere Stellung, z. B. 1 Kor 9, 5, wo Paulus für sich dasselbe Recht beansprucht, wie es "die übrigen Apostel und Kephas haben".

II. In der Weltkirche:
1. Petrus verkörpert den Amtscharakter der Kirche, Paulus das dem einzelnen verliehene Charisma (Gnadengabe).
2. Petrus verkörpert den beharrenden, statischen, Paulus den dynamischen Charakter der Kirche.
3. Petrus verkörpert den Organisationscharakter der Kirche, Paulus ihren Organismuscharakter.
4. Petrus verkörpert den Zentralismus der Kirche, Paulus ihre weltweite Anpassungsfähigkeit.
Darum kann nicht gelten: Petrus oder Paulus, sondern nur:

Petrus  u n d  Paulus!
+

Lasset uns beten:

"Daß Du unseren Heiligen Vater, Papst Paul VI., erleuchten und stärken wollest!"
"Daß Du der Christenheit die Einheit im Glauben schenken wollest!"
"Daß Du Deine Kirche immer mehr zur Fülle und Vollendung führen wollest!"
Wir bitten Dich, erhöre uns!

Mit kirchlicher Druckerlaubnis - Text: P. Ekkehard Schröder
Bild: C. Kilian - Verlag: Winfriedbund Paderborn
Druck: Bonifacius-Druckerei Paderborn



Gefunden in einem Gebetbuch in der Kapelle zur Hl. Walpurgis (Burgkapelle) in Nürnberg. Gescanned, Bild leicht nachbearbeitet und so originalgetreu wie möglich umgesetzt.

Originalgröße 8 x 12,6 cm.

Das Alter ist uns nicht bekannt, muß aber um oder vor 1967 liegen. Siehe auch in unserem Gedenktagekalender unter Petrus und Paulus (Querverweis).

Das Gebet bitte immer für den aktuellen Papst.



zum vorhergehenden

zum nächsten


zur Home Page       zu den Katholischen Aktionen       zur Blattauswahl


Diese Seite wurde am 15. April 2002 von Familie Wimmer erstellt.