Sie ist wohl der Fels für einen guten und aktiven Christen. Sie lehrt Gottes-, Nächsten- und Eigenliebe, alles gleichermaßen und ist fern von jeder Antiautorität. Die Kinder müssen von klein auf in diese Welt hineinwachsen. Zuerst erleben sie das Vorbild ihrer Eltern, lernen von ihnen das Beten und besuchen das Gotteshaus. Die Eltern sind zwar die wichtigsten Bezugspersonen, aber das allein reicht nicht aus. Sie müssen in ihren Bemühungen von den Gemeindemitgliedern durch deren Vorbild voll unterstützt werden.

  Wir alle müssen bei den Kindern die Neugierde wecken, ihnen Mut machen, Vertrauen zu Jesus aufbauen, aber auch die Ehrfurcht vor ihm. Prägen wir sie nicht mit unserer Denkweise, beantworten wir ihre Fragen ernst und zeigen mehr Geduld, legen ihnen Für und Wider aus, damit eine klare Sicht für eigene spätere Entscheidungen ermöglicht wird.

  Die Lehrer tragen große Verantwortung, denn sie greifen in meine Erziehung ein. Sie sollen das Elternhaus unterstützen und ergänzen, oft muß es sogar ersetzt werden. Im Vordergrund muß der Glaube des Kindes stehen und nicht nur Job machen oder etwa die eigene Karriere aufbauen. In der Theologie muß ganz klar der Unterschied zwischen Beruf und Berufung deutlich werden. Es liegt in unser aller Hand, welchen Grundstock wir ihnen für ihr Leben mitgeben, denn er muß auch dem Pubertätstrotz, die Suche nach dem eigenen Weg, persönliche Zweifel oder geprägte Abneigung anderer Menschen gewachsen sein. Beten wir für unsere Kinder und legen voll Vertrauen einfach alles auch mit in Gottes Hände.

  Aber begnügen wir uns nicht mit der Erziehung unserer Kinder und der sonntäglichen Meßfeier. Wir müssen den Glauben auch als Erwachsener pflegen und vorallem weiterbilden. Jeder wird ein Angebot finden, das für ihn paßt. Das Evangelium wird plötzlich lebendig, wenn man seine Bedeutung kennengelernt hat. Und ein paar Minuten am Tag der Alltagshektik entfliehen und bewußt erleben, welche Quellen sich auftun, wenn wir Stille suchen - Gott auf uns wirken lassen - ganz nahe bei ihm.

  Denn der Mensch braucht einen Halt, eine Herausforderung und ein geistiges Ziel.

  Die hohe Zahl der Abtreibungen gibt Anlaß zu großer Sorge zum Trend unserer Zeit. Dabei ist das Ungeborene das wehrloseste Geschöpf, das Gott uns anvertraut hat und muß unter unseren besonderen Schutz gestellt sein. Aber der Mensch entwickelt sich immer mehr zum Egoisten. Er entscheidet über alles und jeden.“Ich will mich nach nichts richten und mein Bauch gehört mir.“ Das mag schon sein, aber was GOTT darin wachsen läßt, steht auf einer Ebene, die für uns Menschen unantastbar ist. Schließlich leben wir in einem Land mit großer Aufklärung und vielen Verhütungsmitteln. Wir aber entscheiden über Leben und Tod und haben ein gutes Gewissen, nur weil der Staat es legalisiert hat. Das heißt noch lange nicht, daß es richtig ist und wir uns deshalb nicht verantworten müssen. Wir wissen nicht, was wir herausfordern, nur weil wir jetzt ein bequemes Leben haben wollen oder die Karriere Vorrang hat.

  Ich möchte besonders an die Väter appelieren. Lasst die Frauen nicht allein. Steht zu ihnen und rettet eure Kinder.

  Aber es beschränkt sich nicht nur auf das ungeborene Leben. Viele Kinder leben mehr schlecht als recht, sind ungeliebt, weil man halt nicht abgetrieben hat oder weil es ein Mädchen statt ein Junge geworden ist. Dann die vielen Scheidungskinder oder man braucht nur noch einen Erzeuger, aber keinen Vater mehr. Die Zeit für unseren Nachwuchs ist genauso knapp wie der Wohnraum und bei der sogenannten Selbstverwirklichung sind sie doch die größten Opfer.

  Aber sind sie nicht das Wertvollste, was wir haben? Unsere Jugend ist unsere Zukunft. Wir müssen doch unser Wissen und unsere Erfahrungen weitergeben und schließlich sollen sie ja unseren Ruhestand absichern.