Texte zur

FEIERNDEN DIMENSION

von Marianne Wimmer

FEIER DER SAKRAMENTE
BIERGARTEN


zur Home Page       zu den Katholischen Aktionen       zur DIMENSIONEN Tafel       zur Textauswahl



FEIER DER SAKRAMENTE

  Menschlich gesehen ist es nachvollziehbar,daß ein Ehemann Priester werden und ein Priester heiraten möchte. Aber geistig nüchtern betrachtet, so traurig es sein mag, wären es wohl nur zwei halbe Sachen. Es ist nicht verwunderlich, daß die Ehe und die Priesterweihe unter den Schutz der Sakramente gestellt wur­den. Ansonsten wären diese Aufgaben wohl nicht zu bewältigen. Jedes hat seinen Reiz und auch seinen Preis und füllt den Platz für sich alleine aus. Die Familie fordert 100% Einsatz und das Priesteramt eben auch. Mit allem anderen würden wir uns nur was vormachen.

  Die Ehe, wunderschöne Romantik, ein Leben zu zweit, Elternglück, aber auch den Eid „bis daß der Tod euch scheidet“. Ein Leben lang zusammenstehen, egal was kommt, sich immer wieder zusammenraufen müssen, mit den vielen Einflüssen von außen. Die Sorgen um die Kinder vom Keuchhusten bis zum Aus­bildungsplatz, Schicksalsschlägen wie Arbeitslosigkeit und finan­ziellen Nöten, mit zunehmendem Alter den Berufsstreß verkraf­ten. Jeder ist mit sich selbst immer mehr beschäftigt, aber da ist auch noch der Partner und die Ehe muß tagtäglich erarbeitet werden. Sind die Kinder erst mal in der Pubertät, beginnen die Probleme erst. Gerade in der heutigen Zeit muß man immer mehr Gespräche mit den Kindern führen und seine eigenen Bedürfnisse und den Abwasch etc. hintenan stellen. Man kann die Jugend zwei Jahrzehntelang nicht sich selbst überlassen,damit sie der Sektengefahr,der Kriminalität und den Drogen trotzen können. Auf der Strecke bleiben dabei Zeit füreinander und für sich selbst. Man sehnt sich nach Ruhe und geistiger Erholung, nach Entspannung und Entfaltung.

  Dem entgegen steht nun das Amt der geweihten Hände. Eine Arbeit auf rein geistiger Ebene, ein eheloses Leben, Gehorsam zum Bischof und die Schweigepflicht.Die Wandlung ist nicht nur eine Abhandlung der Messe. Man muß sich geistig und seelisch ein­stimmen, seine ganze Konzentration und Kraft einsetzen, sich identifizieren mit dem Sakrament der Eucharistie, um überhaupt wandeln zu können. Man spürt regelrecht den Unterschied, ob geistige Kraft hinter der Wandlung steht oder nicht. Man erreicht keinen Tiefgang, wenn man vom Familienalltag zur Messe eilt. Hat ein Priester eh' schon genug Bürokratie um die Ohren. Hier geht es aber um Seelsorge und das ist Knochenarbeit, ist sie doch für jeden einzelnen individuell. Selbst Jesus ist in die Wüste gegangen. Und er ist mit seinem Wort ganz deutlich: „und mit ganzem Herzen zu dienen“. Deshalb muß Priester Berufung bleiben und darf nicht zum Beruf abgleiten. Und der Priestermangel kann so schlimm nicht sein, versammeln sich doch nur ca. 25 Gläubige vor dem Allerheiligsten beim Gebet um geistige Berufe, mit der Bitte: „Sende Arbeiter in deinen Weinberg“.

zum Seitenanfang


BIERGARTEN

  Auf den ersten Blick erweckt es den Eindruck, daß der Biergarten gar nicht in diese Dimensionen paßt. So könnten auf der einen Seite die Pfarrfestbesucher und auf der anderen Seite die Biergartenbesucher stehen. Näher betrachtet aber geht es um das Feiern - um eine angenehme Seite des Lebens - die wir Menschen brauchen und die auch in der Bibel zu finden ist. Gott hat Jesus zur Hochzeit nach Kanaa geführt, zur richtigen Stunde, an den richtigen Ort. So liegt Glaube und Feste ganz nahe beisammen, nämlich die Verbindung mit Jesus, der dafür sorgt, daß das Fest weiter gefeiert werden kann. Er verwandelte Wasser in Wein - in Alkohol und uns Christen ist es erlaubt, zu feiern und fröhlich zu sein und die Schätze zu genießen, die uns die Erde bietet. Und gerade der Weg in den Biergarten ist sehr beliebt und es entsteht eine große Gemeinschaft. Wenn wir unser Leben betrachten, sind wir oft mühsam unterwegs und vieles besteht nur aus Last und Arbeit. Deshalb sollen wir immer wieder nach Möglichkeiten suchen, dem Alltag zu entfliehen, uns Streicheleinheiten gönnen und zugleich Gott finden und spüren. Jesus wandelte Wasser zu Wein und später Wein zu seinem Blut. Wie er beim Feiern sein erstes Wunder tat, so können auch wir ein Wunder beginnen - beim Feiern - im Biergarten. Wandeln wir uns vom überarbeiteten, gestreßten Menschen zum fröhlichen, ausgeglichenen Besucher einer Kärwa. Pflegen wir Gesellschaft mit lustiger Unterhaltung oder bei einem guten Gespräch. Sich einem guten Schlückchen hingeben, natürlich alles mit Maß und Ziel. Konsumieren wir reichlich Freude und frohe Laune, Ausgelassenheit und Entspannung. Einfach mal abschalten, Kraft schöpfen und glücklich sein. Lassen wir uns beflügeln, wieder für eine gute Arbeit am nächsten Tag. So können auch wir uns vom Feiern zu einem geliebten Menschen und später zu einem guten Christen entwickeln.


zum Seitenanfang


zur Home Page       zu den Katholischen Aktionen       zur DIMENSIONEN Tafel       zur Textauswahl



Cat Logo

Copyright © Familie Wimmer. All rights reserved.
Diese Seite wurde am 8. Januar 2000 erstellt