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Im Jahre 890 wurde Ulrich in der Stadt Augsburg geboren. Sein
Vater Hupalt war ein Graf, seine Mutter Dietpirch war eine
geborene Herzogstochter. Ulrich wuchs im Kloster Sankt
Gallen auf und half später, als der Vater verstorben war, der
Mutter bei der Verwaltung der elterlichen Güter. - Als der
Bischofssitz in Augsburg frei wurde, schlug ihn Herzog
Burchard, zusammen mit den Geistlichen in Augsburg, dem
König (Heinrich I.) als Bischof von Augsburg vor. Der König war
einverstanden, und Ulrich beugte sich dem Willen so vieler.
Ulrich wurde am 28. Dezember 923 geweiht und war fortan ein
sehr guter Bischof: zum Kaiser und zum Papst war er loyal, er
predigte und legte die Heilige Schrift aus, feierte die
Gottesdienste mit Würde und innerer Ergriffenheit, spendete -
oft bis in die Nacht hinein - die heilige Firmung und lebte
persönlich sehr bescheiden und anspruchslos. Die Leute
hatten ihn sehr gern.
Eine seiner großen Taten war die Verteidigung der Stadt
Augsburg bei der Belagerung durch die feindlichen Ungarn. Da
die Gegner die Stadt nicht einnehmen konnten, kam es zur
entscheidenden Schlacht auf dem Lechfelde, an der Ulrich
persönlich teilnahm. Die Ungarn wurden entscheidend
geschlagen und zogen sich danach nach Pannonien, dem
heutigen Ungarn zurück, Durch das kluge Verhalten des
Bischofs von Augsburg war eine folgenschwere und
weitreichende Entwicklung eingetreten: nie mehr kamen in der
Folgezeit die Ungarn so weit nach Deutschland.
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Ulrich half nach der schweren Schlacht, so gut er konnte: den
Armen half er durch die Gründung eines eigenen
Armenhospitals, allen Unterdrückten verhalf er zu ihrem Recht.
Ulrich musste viel in seiner Diözese umherreisen, um nach
dem Rechten zu sehen. Das war damals nicht leicht. Darüber
hinaus pligerte er fünfmal in seinem Leben über die hohen
Berge bis nach Rom, um an den Gräbern der Apostel zu beten.
All dies war sehr anstrengend. Als Ulrich dreiundachtzig Jahre
geworden war, starb er. Das war am 4. Juli 973 in Augsburg, In
der Kirche Sankt Afra wurde er von seinem Freund, Bischof
Wolfgang von Regensburg, begraben.
Ulrich ist der erste Heilige der katholischen Kirche, der in
einem eigenen Heillgsprechungsprozeß' feierlich als Heiliger
„kanonisierf“ (= in die Liste der Heiligen eingeschrieben) wurde.
Dies geschah im Jahre 993.
Der heilige Ulrich ist der Patron der Stadt und des Bistums
Augsburg. Im gesamten Mittelalter war er einer der
beliebtesten Heiligen. In allen Kirchen wünschte man
eine „Reliquie“ von ihm. Er ist der Patron der Winzer, der
Fischer und der Reisenden und nicht zu vergessen,
Kirchenpatron unserer Filialkirche am Vogelherd, in der
Kölner Straße 31.
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Dieser Text stammt aus der Gottesdienstordnung ST. MICHAEL / ST. ULRICH vom 11. bis 17. 07. 2005. |
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