Wirkliche Ökumene ist meist nicht laut und gibt auch keine Schlagzeilen her. Die katholische Pfarrkirche St. Martin und die Evangelisch-Lutherischen Kirche St. Matthäus ist nur durch die Rollnerstraße getrennt. In vielen Fällen ist die Trennung nicht nur eine Straße. Hier ist es aber erfreulicherweise ganz anders. Es sind Geschwister, die zusammen stehen. Wie unter Geschwistern ist auch nicht immer alles eitel Sonnenschein und man ist sicher auch manchmal geteilter Meinung. Aber man ist und bleibt sich geschwisterlich verbunden. Dies kann vielleicht auch ein Vorbild für so manch andere Pfarreien sein. |
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Die Kirche St. Martin wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und danach wieder aufgebaut. Nach den damaligen Möglichkeiten eigentlich eine gigantische Leistung. So wurden aber 2006 so schwere Schäden am Dachstuhl und am Dach festgestellt, dass die Kirche aus Sicherheitsgründen gesprerrt werden musste. In dieser Zeit stellte uns die Kirchengemeinde St. Matäus ihr Gotteshaus für unsere Gottesdienste zur Verfügung. Auch an dieser Stelle bedanken wir uns von ganzem Herzen für diese Hilfe. |
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Am 28. Dezember 2008 hat nun ein Brand in der Kirche die Kirchengemeinde St. Matthäus getroffen. Der Brand konnte zwar schnell gelöscht werden, er hat aber doch erhebliche Schäden im Kirchenraum, besonders an der Empore und der Orgel, verursacht. Bis nach der Renovierung kann die Kirche St. Matthäus für Gottesdienste nicht genutzt werden. Die Wiederherstellung der Orgel kann sich über ein Jahr hin ziehen. Gottesdienste finden im Gemeindesaal statt, aber für die Konfirmation reichte er nicht aus. So konnten wir für diese Feiern, die Kirche St. Martin zur Verfügung stellen. |
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Bei diesen Feiern waren erfreulicherweise auch Gläubige aus St. Martin anwesend. Diese denkwürdigen Feiern werden wir in freudiger Erinnerung bewahren. |
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Zu Gast bei Geschwistern
Danke liebe Gemeinde St. Martin! |
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Am 26. April war es zum ersten
mal soweit. |
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Aufgeregt stellten sich unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden in Zweierreihen auf. |
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Am Turm bewegte sich im Wind
unsere Kirchenfahne und signalisierte den Festtag für unsere
Jugendlichen. |
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Mit kräftigen Klängen ertönten
die Glocken der Matthäuskirche,
und sandten uns auf den Weg.
Langsam setzte sich der Zug in
Bewegung. Voran unser Kirchenvorstand. Ein Jugendmitarbeiter
trug das Prozessionskreuz von St.
Martin. Daran gebunden war eine
Kreuzesfahne, die genauso aussah
wie der festliche Schmuck am
Turm von St. Matthäus. |
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Wir verliessen den vertrauten Kirchhof. Unterwegs im Leben im Zeichen
Jesu. |
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Da begannen auch die Glocken von St. Martin uns zu rufen, bei Ihnen einzukehren. |
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Wir waren eingeladen mit all unseren vielen Gästen in unserer katholischen
Nachbarkirche. |
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So viele Gäste waren gekommen, viel mehr als der Gemeindesaal unserer
beschädigten Matthäuskirche fassen konnte. |
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Für uns und unsere Gäste öffnete die katholische Gemeinde St. Martin ihr
Gotteshaus in ökumenischer Geschwisterschaft. |
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Viele Mitarbeitende, und auch die Mesner und Geistlichen von St. Martin
halfen uns, die Kirche schön zu machen. |
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So wurde es ein festliches Wochenende, und am 3. Mai wieder. |
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Danke, allen Helfenden aus beiden Konfessionen! |
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Gott behüte unsere jungen Christen auf ihren Wegen. |
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Pfarrer Meyer |
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Der Heilige Geist hat es schwer ... |
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Der Heilige Geist hat es schwer
mit uns Christen, genauer gesagt,
wir Christen tun uns schwer mit
ihm. Dabei ist er für uns wichtig,
warum sonst spricht Jesus vom Beistand, vom Helfer, den der Vater in
seinem Namen senden wird. Und er
sagt, dass seine Jünger diese Hilfe
nötig haben: Der Heilige Geist wird
uns in alle Wahrheit einführen, er
bewegt die Gläubigen, er hält sie
zusammen und bewirkt, dass sie
ein Leben nach dem Beispiel Jesu
führen können, offen für Gott und
die Menschen. |
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Der Heilige Geist oder Geist Gottes ist nicht etwas, was erst mit Jesus in die Welt kommt. Das hebräische Wort für Geist bedeutet ursprünglich „Wind“ oder auch
„Hauch“. Er begegnet uns schon
bei der Erschaffung der Welt, ja, er
ist das Lebensprinzip, das der Erschaffung der Welt zugrunde liegt
und das Gott seinen Geschöpfen
verliehen hat. Die Propheten des
Alten Bundes haben für die Zukunft die Ausgießung des Gottesgeistes über das ganze Volk erwartet. Die neutestamentliche Gemeinde sah diese Erwartung durch Jesus
erfüllt, der nicht nur selbst vom
Geist Gottes erfüllt war, sondern
diesen Geist auch den Seinen vermittelt hat. Mit der Taufe wird allen Glaubenden der Geist geschenkt. Er äußert sich in zahlreichen „Geistesgaben“ und gibt der
Gemeinde Wachstum, Form und
Halt. Aber schon, dass jemand Christus als seinen Herrn erkennen und
an ihn glauben kann, ist das Wirken des Heiligen Geistes. |
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Diese Gaben werden zuerst gegeben zum Nutzen anderer, zum Aufbau der Kirche, des Leibes Christi,
wie Paulus sagt. Deswegen sind die
Einheit und die Liebe die wichtigsten Gaben des Geistes Gottes an
uns. Der Geist wirkt in allen Gliedern der Kirche, auch einer Pfarrgemeinde. Wie das konkret aussehen kann? Die folgende Aufzählung nennt nur Möglichkeiten: ehrenamtliche Helfer in der Kirche,
Austragen der Kontakte, Helfer der
Gottesdienstkreise, Helfer in der
Erstkommunionvorbereitung, Krankenhausbesuche, musikalische Mitgestaltung, Unterstützung der Bedürftigen in ihren verschiedenen
Nöten. |
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Noch vieles andere mehr ist möglich. Wenn wir den Geist Gottes in
uns und durch uns wirken lassen,
dann wird auch heute und bei uns
Pfingsten neue Wirklichkeit. |
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Der heilige Geist bewirkte auch ökumenisches handeln, als unsere evangelische Nachbargemeinde ihre Konfirmation in unserer Kirche feierte. |
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Pfarrer Richard Staudigel |
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