Logo Katzen / Cats
F a m i l i e

W I M M E R

U N S E R   B U N T E S   L E B E N

Erklärungen zum Kalender

Teil 2




Kalender der Römischen Republik

Die Römische Republik beginnt 510 v.Chr. nachdem der siebte römische König, Tarquinius Superbus, von Lucius Ionius Brutus vertrieben wird. Brutus gilt als erster Römischer Konsul. Das Ende der Republik im Jahre 27 v.Chr. wird durch das Ende des Triumvirats und die Verleihung des Titels "Caesar Augustus" an Octavius markiert.

Der als "Republikanischer Kalender" bezeichnete Kalender wurde bereits im Jahre 610 v.Chr. von dem Etrusker Tarquinius Priscus (616-578 v.Chr) eingeführt. Der auf dem Mond basierende Kalender bestand aus 12 Monaten, die abwechselnd 30 und 29 Tage zählten. Das ergibt eine Jahreslänge von 354 Tagen. Das Jahr wurde dann um einen Tag auf 355 Tage verlängert, weil eine ungerade Zahl als glückbringend galt.

Damit war das Kalenderjahr 10 1/4 Tage kürzer als das Tropische Jahr. Um Verschiebungen der Jahreszeiten zu vermeiden wurde jedes zweite Jahr ein Schaltmonat (Mercedonius) von abwechselnd 27 und 28 Tagen zwischen dem 23. Februar und dem 24. Februar eingefügt. Die restlichen Tage des Februars wurden weggelassen, sodaß die Schaltzeit effektiv  22 und 23 Tage war. Vier Jahre machten damit 1465 Tage aus (4x355 + 22 + 23 = 1465); d.h. die mittlere Jahreslänge beträgt 366,25 Tage, also einen Tag zuviel.

Eine Einteilung in Wochen zu sieben Tagen, wie im Jüdischen Kalender, gab es nicht. Stattdessen wurden die Tage innerhalb eines Monats nach "Kalenden", "Nonen" und "Iden" eingeteilt, um z.B. die Termine für das Zahlen von Mieten, Tilgung von Krediten etc. festzulegen.

  • Kalenden: Erster Tag des Monats
  • Nonen: Neun Tage vor den Iden
  • Iden:    Festgelegt als 15-ter bzw. 13-ter Tag des Monats

 
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Kalenden
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Nonen
5
5
7
5
7
5
7
5
7
5
7
7
Iden
13
13
15
13
15
13
15
13
13
15
13
13

Der Schaltmonat Mercedonius wurde aber nicht regelmäßig geschaltet, da Schaltjahre als Unglücksjahre galten. So kam der Römische Kalender in ziemliche Unordnung, sodaß Julius Cäsar, beeinflusst durch den präzise an der Sonne ausgerichteten Ägyptischen Kalender, ihn reformierte.


zum Stichwortverzeichnis



Konzil von Nicäa

Das Konzil von Nicäa fand im Jahre 325 n.Chr. statt. Dort wurde entschieden, daß alle Christen Ostern am gleichen Tag feiern sollten. Das Datum des Osterfestes wurde deswegen für alle verbindlich auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt.


zum Stichwortverzeichnis



Metonzyklus

Breits im Jahre 432 v.Chr. fand Meton von Athen heraus, daß 19 Jahre aus genau 235 Monaten bestehen. D.h. nach 19 Jahren fallen z.B. die Vollmonde und auch die Sonnen- und Mondfinsternisse auf die gleichen Tage.

Ein Metonzyklus besteht aus 235 Monaten, davon haben 125 Monate 30 Tage und 110 Monate 29 Tage; d.h. ein Metonzyklus dauert 125*30 + 110*29 = 6940 Tage. Dagegen dauern 235 synodische Monate 235 * 29,530589 = 6939,6884 Tage und 19 tropische Jahre sind 19 * 365,2422 = 6939,6018 Tage. Das ist nur eine Differenz von 0,0866 Tagen oder 2 Stunden und 4 Minuten.

Für die Berechnung des Osterdatums verwendet man:
  • Die Jahre innerhalb eines 19-Jahre-Zyklus "Metonzyklus" werden von 1 bis 19 durchgezählt. Das ist die sog. Goldene Zahl.
  • Der Begin des Metonzyklus ist das Jahr 1 v.Chr.; d.h. Jahr=0 (In diesem Jahr war am 5.4. Vollmond das sind 15 Tage nach Frühlingsanfang),
  • Damit gilt: Goldene Zahl = 1 + (Jahr mod 19)
zum Stichwortverzeichnis



Monat

Der Zeitraum von einem Neumond zum nächsten heißt synodischer Monat und dauert 29,530589 Tage (im Gegensatz zum siderischen Monat).


zum Stichwortverzeichnis



Neumond

Mondphase, in der der Mond von der Erde ausgesehen überhaupt nicht beschienen wird. Die Tage vom Neumond an gezählt heissen "das Alter des Mondes".


zum Stichwortverzeichnis



Osterdatum

Das christliche Osterfest ist aus dem jüdischen Passahfest abgeleitet, das am ersten Frühlingsvollmond beginnt. Dieser Tag kann offensichtlich auf einen beliebigen Wochentag fallen, Ostern beginnt dagegen definitionsgemäß am einem Sonntag. Ursprünglich war die Festlegung des Ostertermins sehr uneinheitlich geregelt in den verschiedenen christlichen Gemeinden. Erst im 1.Konzil von Nicäa im Jahre 325 n.Chr. einigte man sich auf die Formel, daß Ostern auf den ersten Sonntag _nach_ dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Der erste Frühlingsvollmond ist dabei der erste Vollmond, der am Tag der Frühjahrstagundnachtgleiche oder danach stattfindet.

Mit dem Beschluß von Nicäa waren aber die Schwierigkeiten nicht endgültig beseitigt, weil die genaue Festlegung des ersten Frühlingsvollmonds eigene Probleme mit sich brachte. Schließlich setzte der römische Abt Dionysius Exiguus auf Veranlassung von Papst Johannes I im Jahre 525 n.Chr. die in Alexandria übliche Rechnung durch. Danach wird

  • der Frühlingsbeginn auf den 21.März 0 Uhr festgesetzt und
  • von einem gleichmäßig auf einer Kreisbahn umlaufenden Mond ausgegangen.

Beide Annahmen sind Vereinfachungen, die zu Abweichungen von den wahren astronomischen Gegebenheiten führen. So findet der wahre Frühlingsbeginn etwa zwischen dem 19.März 8 Uhr und dem 21.März 20 Uhr UT statt. Berücksichtigung der wahren Mondbahn liefert Differenzen von bis zu +/- 0.7 Tagen gegenüber einer kreisförmigen Bahn. Ferner sind seit der Gregorianischen Kalenderreform zusätzliche Datumsbeschränkungen zu berücksichtigen, denen zufolge Ostern zwischen dem 22.März und dem 25.April (jeweils einschließlich) liegen muß. Aus diesen Gründen kommt es zu Verschiebungen des faktischen Osterdatums gegenüber dem astronomisch korrekt berechneten Datum, die als 'Osterparadoxien' bezeichnet werden. Die letzte Paradoxie fand im Jahre 1974 statt (Ostern war am 14.April statt am 7.April), die nächste findet im Jahr 2000 statt (23.April statt 26.März).

Durchgeführt wird die Osterrechnung heute durch die kirchlichen Ostertafeln (Tabellenwerke, die zu diesem Zwecke angelegt wurden) oder durch die Osterformel von Carl Friedrich Gauß.

(Soweit ich nach Tests beurteilen kann, berücksichtigt die Formel die 'Osterparadoxien'. PC Programme geben dann allerdings meist den Frühleingsvollmond nicht richtig an.)

Auch heute noch existieren Unterschiede zwischen verschiedenen christlichen Kirchen über die Festlegung des Osterfestes. Die Ostkirchen beispielsweise halten an dem Frühlingsbeginn am 21.März des Julianischen Kalenders fest und berechnen den wahren, astronomischen Vollmond für den Meridian von Jerusalem.


zum Stichwortverzeichnis



Ostergrenze

Nennt man das Datum des ersten Vollmonds nach dem Frühlingsanfang.

Ausnamen davon bezeichnet man als 'Osterparadoxien'. Näheres dazu unter "Osterdatum".


zum Stichwortverzeichnis



Papst Gregor XIII

Papst Gregor XIII, lebte von 1572-1585.

Er ordnete durch die päpstlche Bulle "inter gravissimus" am 24. Februar 1582 eine Kalenderreform an und legte eine verfeinerte Schaltjahrregel fest.

Nach ihm ist der Gregorianische Kalender benannt.


zum Stichwortverzeichnis



Vollmond

Mondphase in der der Mond voll von der Sonne beschienen wird, weil er ihr direkt gegenüber steht (von Standpunkt der Erde gesehen). Der Zeitraum von einem Vollmond zum nächsten heißt synodischer Monat (im Gegensatz zum siderischen Monat).


zum Stichwortverzeichnis



Wochentag (Sonntag)

Die Monate im Römischen Kalender waren noch nicht in Wochen eingeteilt. Das geschah erst durch Kaiser Constantin I.

Im Julianischen Kalender ist jedes vierte Jahr ein Schaltjahr. Normale Jahre ("Gemeinjahre") haben 52 Wochen plus 1 Tag, Schaltjahre 52 Wochen plus 2 Tage. Der Wochentag eines gegebenen Datums (ab Anfang März) verschiebt sich daher gegenüber dem Vorjahr in einem normalen Jahr um 1, in einem Schaltjahr um 2 Tage. Nach je 28 Jahren (einem Sonnenzirkel) haben gleiche Daten wieder gleiche Wochentage.

Der 21.3. des Jahres 1 v.Chr. war ein Sonntag.

In Deutschland wird die Wochenzählung seit 1974 in der DIN 1355 und zusätzlich von der EN 2801 von 1992 geregelt.

Definition:
Die Woche beginnt am Montag.
Die erste Woche des Jahres ist die, die den ersten Donnerstag des Jahres enthält.


zum Stichwortverzeichnis



Wochenzählung

In Deutschland ist die Wochenzählung seit 1974 in der DIN 1355 und zusätzlich in der EN 2801 von 1992 geregelt.

Definition:
Die Woche beginnt am Montag.
Die erste Woche des Jahres ist die, die den ersten Donnerstag des Jahres enthält.

Die Wochenzählung wird von der Industrie gerne benutzt.


zum Stichwortverzeichnis



Zeitrechnung

Des Kalenderjahr kann sich an der Sonne "Sonnenjahr" oder dem Mond "Mondjahr" orientieren. Versucht man das das Mondjahr (das durch die Mondphasen einfacher zu verfolgen ist) zusätzlich auch noch an die Jahreszeiten (Sonnenjahr) zu binden, spricht man vom "gebundenen Mondjahr" oder auch "Lunisolarjahr".

Jüdischer Kalender

Der heutige jüdische Kalender ist seit dem 4 Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. Die Jahreszählung beginnend mit dem Jahr 3761 v.Chr. wurde allerdings erst später im 10. Jh. festgelegt. Der Kalender beruht auf dem Mondjahr mit 12 Monaten von durchschnittlich 29 1/2 Tagen, was eine Länge von 354 Tagen ergibt (synodischer Monat). Komplizierte Schaltregeln wechseln zwischen Gemeinjahren von 353, 354 und 355 Tagen und Schaltjahren von 383, 384 und 385 Tagen.

Islamischer Kalender

Der Kalender der Mohamedaner beruht ebenfalls auf dem Mondjahr mit einer Länge von 354 Tagen = 12 Monate von 29 1/2 Tagen (synodischer Monat). In einem Zyklus von 30 Jahren treten 11 Schaltjahre zu 355 auf. damit wird eine Jahreslänge von (11x355 + 19x354)/30 = 10631/30 = 354,36667 Tagen realisiert. Was sehr genau zwölf synodischen Monaten 12x29,530589 = 354,36707 Tagen entspricht.

Beginn der Zeitrechnung

Für die Jahreszählung muss ein Startpunkt (das Jahr 1 oder 0) festgelegt werden.

Jüdisch:   

"Weltschöpfung", d. h. 3761 v.Chr.

Chinesisch:   

keine Jahreszählung, sondern sich wiederholende symbolische Bezeichnungen (z.B. "Jahr des Affen")

Römischer Kalender:   

"Gründung Roms", d. h. 2. April 753 v.Chr.

Maya:   6. 9. 3114 v.Chr
Mohamedanisch:   

"Flucht Mohameds nach Medina", d. h. 16. Juli 622 n. Chr.

Christlich:   

"Christi Geburt", nach einem Vorschlag des Abtes Dionysius Exiguus im Jahre 525. Vermutlich liegt aber dieser Anfangspunkt 4 bis 7 Jahre später als das wirkliche Geburtsjahr Christi.


zum Stichwortverzeichnis




zur Home Page       zur Projektauswahl       zur Kalenderseite



Cat Logo

Copyright © Familie Wimmer. All rights reserved.
Diese Seite wurde am 3. Mai 2001 erstellt.